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Zur ökonomischen Erfassung einer religiösen Lebensform ist die Einsicht erforderlich, dass nicht nur die Geschichte von Belang ist (history matters!), sondern auch Transzendenz, die in der Hindu-Welt im Ritus vollzogen wird (transcendence matters!). Diese Feststellung mündet in den allgemeinen Begriffsvorschlag des institutional faith, der auf Williamsons Begriff des institutional trust aufbaut und zu den Aktiva des Sozialkapitals zählt. Mit diesem Begriffsinventar ausgestattet lässt sich der gegenwärtige Wandel in der Hindu-Welt wie folgt untersuchen:
Steht die Hindu-Welt für die
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Produktbeschreibung
Zur ökonomischen Erfassung einer religiösen Lebensform ist die Einsicht erforderlich, dass nicht nur die Geschichte von Belang ist (history matters!), sondern auch Transzendenz, die in der Hindu-Welt im Ritus vollzogen wird (transcendence matters!). Diese Feststellung mündet in den allgemeinen Begriffsvorschlag des institutional faith, der auf Williamsons Begriff des institutional trust aufbaut und zu den Aktiva des Sozialkapitals zählt. Mit diesem Begriffsinventar ausgestattet lässt sich der gegenwärtige Wandel in der Hindu-Welt wie folgt untersuchen:

Steht die Hindu-Welt für die pfadabhängige Tradition einer statusbasierten Gesellschaft, so steht ihr die Globalisierung mit ihrem 'Vertragsdenken' als 'Rivale' gegenüber. Dabei ist die Eigenschaft der Rivalität Wesensmerkmal des 'Entdeckungsverfahrens' des Wettbewerbs, auf das die Globalisierung ausgerichtet ist. In dieser Selbstreferenzialität liegt das Paradoxon des Wettbewerbs begründet: Wettbewerb befindet sich im Wettbewerb mit Nicht-Wettbewerb ("Dharma - the principle of non-competition"). Die Welt des 'ancient Hindu-Equilibriums' (Lal) hingegen 'wartet' mit dem Paradoxon der Einheitlichkeit-in-der-Widersprüchlichkeit auf, so dass beide Institutionengefüge sich in einem dynamischen Transformationsprozess transitional verschränken.

Gezeigt wird diese transitionale Verschränkung als Sattelpunkt des Wandels einerseits am Beispiel 'brain circulation', worin sich globaler Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt mit der starren Kastenordnung und ihrer aufweichenden Regel der Berufwahl als ontologischer Gegebenheit amalgamiert. Ein zweites Beispiel stellt der Umgang und Handel mit Gold dar, worin sich die religiöse Regel der rituellen Reinheitsbewahrung mit der Langfristigkeit des 'ultimativen Zahlungsmittels' Gold und der Funktion eines 'safe-haven investments' zum Faktor nachhaltiger Prosperität verschränkt.

Die Erfassung der verhaltenskanalisierenden Wirkung von Transzendenz sowie die Darstellung institutionellen Wandels als transitionale Verschränkung stellen nicht nur die Weiterentwicklung des ökonomischen und wirtschaftsphilosophischen Begriffsinventars dar, sondern erweisen sich im Gegenzug als progressive Weise, die Chancen und Risiken des gegenwärtigen Wandels in der Hindu-Welt zu erhellen.