In fremde Kulturen eintauchen, traumhafte Landschaften entdecken oder einfach am Strand in die Sonne blinzeln - wir lieben das Verreisen. Was sagt diese wundersame Leidenschaft über uns aus? Wie ist sie entstanden? Wie prägt sie unser Leben, unsere Identität?Hasso Spode gibt einen profunden Überblick über die Entwicklung des Tourismus - vom »Zurück zur Natur!« der Romantiker über die »Kraft durch Freude«-Fahrten der Nazis bis hin zum Reiseboom des späten 20. Jahrhunderts. Die Geschichte des Verreisens entpuppt sich dabei als die Geschichte der modernen Seele.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Judith Lembke fasst Hasso Spodes kulturhistorische Erzählung als ebenso aufschlussreiche wie unterhaltsame Geschichte des Tourismus auf. Schon um 1770, lesen wir, hat der Ökonom Adam Smith abwertend über den "tourist" geschrieben und bis heute gilt: "Touristen sind immer die anderen". Anschaulich zeichnet Spode nach, wie vor allem der Geisteswandel im 18. Jahrhundert zum "Geburtshelfer" des modernen Tourismus wurde: Sowohl der Blick auf die Natur als auch auf die Fremde wandelten sich, was vorher mit Angst und Unkontrollierbarkeit verbunden wurde, wurde nun zum "Sehnsuchtsort". Vor allem mit der Industrialisierung im neunzehnten Jahrhundert kam dann der Aspekt der "Erholung" hinzu, später machten dann die Nazis mit ihrer "Kraft durch Freude"-Ideologie aus dem "Luxus"- eine "Konsumgut", dass dem marxistischen Klassenkampf die Grundlage entziehen sollte. Spode überzeugt die Kritikerin jedenfalls mit seinem Blick auf den "großen Mythos des Urlaubs" als Erholungsritual.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hasso Spode legt eine ebenso verblüffende wie vergnügliche Geschichte des Tourismus vor.« Ronald Pohl, Der Standard









