„Zutiefst ehrlich, berührend, hoffnungsvoll“
In seiner Biografie „Trotz allem erlöst, vergnügt, befreit“ erzählt Lothar von Seltmann seine Lebensgeschichte. Dabei greift er sowohl auf Tagebucheinträge seiner Mutter, auf aufklärende spätere Begegnungen und natürlich auch auf sein eigenes
Gedächtnis zurück.
Ich möchte gleich am Anfang vorneweg schicken, dass Herr von Seltmann seinen ganz…mehr„Zutiefst ehrlich, berührend, hoffnungsvoll“
In seiner Biografie „Trotz allem erlöst, vergnügt, befreit“ erzählt Lothar von Seltmann seine Lebensgeschichte. Dabei greift er sowohl auf Tagebucheinträge seiner Mutter, auf aufklärende spätere Begegnungen und natürlich auch auf sein eigenes Gedächtnis zurück.
Ich möchte gleich am Anfang vorneweg schicken, dass Herr von Seltmann seinen ganz eigenen Schreibstil mit speziellen Worterfindungen, sowie vielen Zwischenbemerkungen und Einschüben in den Erzählstrang eingebaut hat. Das ist nicht negativ zu bewerten, da man ihm wirklich abnimmt, dass es ihm ein großes Anliegen ist, nicht nur seine äußerst berührende, von vielen schweren Erlebnissen geprägte Geschichte, der ein auffallend herausfordernder Start ins Leben zugrunde liegt, zu berichten. Es ist ihm vielmehr ein großes Bedürfnis aufzuzeigen, wie in allem Gottes gute Hand am Werk war und ihm alles zum Besten gedient hat.
Da der Autor sehr ausführlich, und detailreich schreibt, würde ich empfehlen, diese Biografie in kleinen Happen zu lesen, um tatsächlich in die Geschichte einzutauchen und sich damit auseinander zu setzen. Man gewinnt sogar den Eindruck, dass Herr von Seltmann – wenn er dürfte – noch viel mehr zu schreiben hat und dieses Werk nur gebündelt wurde, damit es nicht zu umfassend für die Leserschaft ist.
Dass der Autor einen schweren Start ins Leben hatte, wird in den ersten Kapiteln ersichtlich. Manchmal habe ich mich beim Lesen gefragt, wie viel ein Mensch noch an Leid und Trennung aushalten könne. Er beschreibt das auf Seite 69 wie folgt: „ […] für einen kleinen Jungen, der sich anschickte zu begreifen, dass er an einem Ort lebte, an dem er eigentlich nicht sein sollte, und dass er mit Menschen leben musste, mit denen er eigentlich gar nichts zu tun hatte.“
Trotz allem schenkte Gott ihm auch in jungen Jahren immer wieder einen Zufluchtsort mit liebevollen Menschen, die sich um ihn kümmerten. Durch das ganze Buch hinweg wird der Leserschaft deutlich, dass Gott ihn versorgt und das an allen Punkten seines Lebens. Das bewirkt so viel Hoffnung. Trotz aller schwierigen Situationen, selbst am Tiefpunkt seines Lebens durfte Herr von Seltmann folgendes erfahren: „So, wie du [Gott] führst, ist es gut.“ S. 111. Er hat erkannt, dass es sich lohnt, auf Gott zu harren, Ihm zu vertrauen, egal was geschieht. Dadurch kann er lachen, sich freuen und anderen die Hoffnung weitergeben.
Auch wenn der Schreibstil des Autors nicht immer flüssig zu lesen war, gelingt es ihm, auch schwere Textpassagen mit den passenden Bibelstellen und einer guten Prise Humor zu würzen, so dass ich dieses Buch sehr gerne weiterempfehle.