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Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Lennard Salm, kurz genannt Salm, lebt weit weg von Hamburg, seiner grauen Heimatstadt in der Nähe des grauen Meeres. Er hat Erfolg als Künstler und leidet doch an dem Gefühl, mit sich selbst uneins zu sein. Salm befindet sich irgendwo in Afrika am Meer, als ihn die Nachricht erreicht, dass seine Schwester gestorben ist, die in Hamburg lebte. Der fast 50-Jährige macht sich auf, seiner Schwester die letzte Ehre zu erweisen. Zu Hause wartet sein Vater Albert, dessen Geschichte Lappert ebenso beredt schildert wie Salms Auseinandersetzung mit den anderen Familienmitgliedern. Da ist seine Mutter, die ihre Familie schon lange hinter sich gelassen hat, um in die USA zu ziehen, da sind sein Bruder Paul und seine Schwester Billie, die scheinbar genauso wenig erwachsen werden will wie ihr weit gereister Bruder. Salm begreift, um Fuß im eigenen Leben fassen zu können, muss er sich den Familiengeheimnissen, dem Älterwerden und damit auch dem nahenden Tod des Vaters endlich stellen. Lappert mischt in Salms "Coming of Age" auch noch ein bisschen Sozialkritik. Die Stärke des Romans liegt jedoch in den Schilderungen von Atmosphäre, insbesondere bei den Beschreibungen von Landschaften. Egal, ob bei den Weiten des afrikanischen Meeres oder den Winterschatten über den Häusermeeren Hamburgs.

© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nach Meinung von Rezensent Lars Weisbrod ist Rolf Lappert gescheitert mit seiner Kritik am Prinzip Selbstverwirklichung. Dem Rezensenten scheint allzu deutlich, worauf der Autor hinauswill mit seinem Buch über einen 50-jährigen Konzeptkünstler, der zurückkehrt zu seinem pflegebedürftigen Vater und damit zu familiärer Verantwortung und Abhängigkeit. Besonders stört sich Weisbrod daran, dass Lappert ständig eine mittlere Beschreibungsebene einnehme. Dadurch fehle ihm "sowohl der Sinn für Genauigkeit als auch der für das große Ganze", der Effekt sei zunehmende Ermüdung beim Leser. Zwar würdigt der Kritiker auch das wegen seiner "soziohistorischen Vogelperspektive" für ihn schönste Kapitel des Romans - doch letztlich nur, um zu bemängeln, dass man dem Protagonisten seine innere Leere an keiner Stelle so wirklich glauben könne.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein schönes Buch, das von seiner melancholischen Grundstimmung und den vielen liebevoll gezeichneten Charakteren lebt." Jens Laloire, Weser Kurier, 25.10.15 "Rolf Lappert ist wieder ein äußerst atmosphärischer Roman mit überzeugenden Figuren gelungen." Mareike Ilsemann, WDR 5, 16.09.15 "Faszinierend, was er mit uns macht. Dass er uns an einen Ort versetzt, wo wir eigentlich nich hin wollen. ... Von Poesie durchdrungen, die mich sehr überzeugt." Christine Lötscher, SRF Literaturclub, 15.09.15 "Künstlerroman? Familienroman? Das Buch von Rolf Lappert ist beides. Es erzählt, wie sich ein Mann wandelt, zurückkehrt in die Familie und dort ein Zuhause findet - beeindruckend." Melanie Thun, NDR Kulturjournal, 07.09.15 "Rolf Lappert gelingt das fesselnde Porträt eines Mannes, der mit knapp 50 schließlich doch noch erwachsen wird." Heide Soltau, NDR Kultur, 01.09.15 "Ein sprachmächtiger Familienroman, der in seinem grandiosen Rückblenden und feinsinnigen, psychologisch austarierten Porträts an die Werke der grossen deutschen Erzähler des 19. Jahrhunderts erinnert. ... Ein wunderbar anrührender Roman." Sandra Leis, NZZ am Sonntag, 30.08.15 "Mit einer bildstarken Sprache zeichnet Rolf Lappert ein Bild der Gegenwart.. ... Rolf Lappert ist ein Seismograph der Gegenwart. Sein Familien- und Gesellschaftsroman zeichnet subtil die Vereinzelung in der Massengesellschaft nach." Guido Kalberer, Der Tages-Anzeiger, 25.08.15