Der Journalist Paul Lendvai beobachtet seit Jahrzehnten das politische Weltgeschehen und sieht darin eine Konstante: Die Heuchelei.Russlands Krieg, Migration, Klimawandel, Inflation, Trump zum Zweiten? Es herrscht Endzeitstimmung, wieder einmal. Weltweit aktive Geheimdienste und hoch alimentierte Forschungseinrichtungen schaffen es nicht, Antworten auf dramatische Umbrüche des globalen Kräftespiels zu finden. Ja, die sie lenkenden Politikerinnen und Politiker liegen häufig vollkommen falsch. Man denke nur an die Einschätzungen der Entwicklung in Russland und China und innerhalb der EU in Ungarn und Polen. Seit Jahrzehnten beobachtet Paul Lendvai das Geschehen aus unmittelbarer Nähe. Er sieht sowohl die nachlassende Kraft liberaler Ideen als auch die verführerischen Angebote populistischer Autokraten. Konstant bleibt dabei nur eines: die Heuchelei.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Heuchelei wird führenden Politikern ja immer wieder vorgeworfen, weiß Rezensent Stephan Löwenstein. Der mittlerweile 94-jährige Journalist Paul Lendvai geht dem mit seinem breiten journalistischen Erinnerungsschatz auf die Spur. Theoretisch reflektiert wird der Begriff nicht, gibt Löwenstein zu verstehen, Lendvai geht in medias res und schreibt über die Anbiederung der westlichen Linken an die Sowjetunion, "Putins Laufburschen" Schröder, aber auch über Viktor Orbán und Sebastian Kurz als einem "Virtuosen der politischen Heuchelei." Ein Buch, das gerade durch die persönlichen Erinnerungen des Autors lebendig und kurzweilig ist, resümiert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Eine große Abrechnung mit der Politik des Westens im Umgang mit Wladimir Putin." Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, 26.02.24 "Paul Lendvai hat eine seltene journalistische Gabe: Er kann analysieren - und er kann erzählen." Hans Rauscher, Standard, 22.02.24 "Lendvais heucheleikritische Essays sind kurzweilig, gescheit und vergnüglich zu lesen. Zu behaupten, dass diese Lektüre nicht auch zutiefst beunruhigend wäre, das wäre allerdings - geheuchelt." Günter Kaindlstorfer, Deutschlandfunk, 12.02.24








