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»Schauend ändert man Menschen und Welt«: So lautete ein Grundsatz Carl Einsteins. Gegenstände der Kunst und ihre Geschichte galten ihm als Werkzeuge, um die politischen, sozialen und kulturellen Zeitläufe begreifen und verändern zu können. In seiner Schrift »Über Georges Braque und den Kubismus« von 1934 tritt er dafür ein, Braque vor den »beschreibenden Coiffeuren« seiner Zunft zu schützen. Wissend um das Gefahrenpotential von Bildwirkungen, forderte Einstein die Unmittelbarkeit in der Anschauung und die Eigenverantwortlichkeit des Betrachters gegenüber den Werken ein. Methodisch eingelöst…mehr

Produktbeschreibung
»Schauend ändert man Menschen und Welt«: So lautete ein Grundsatz Carl Einsteins. Gegenstände der Kunst und ihre Geschichte galten ihm als Werkzeuge, um die politischen, sozialen und kulturellen Zeitläufe begreifen und verändern zu können. In seiner Schrift »Über Georges Braque und den Kubismus« von 1934 tritt er dafür ein, Braque vor den »beschreibenden Coiffeuren« seiner Zunft zu schützen.
Wissend um das Gefahrenpotential von Bildwirkungen, forderte Einstein die Unmittelbarkeit in der Anschauung und die Eigenverantwortlichkeit des Betrachters gegenüber den Werken ein. Methodisch eingelöst wurde diese Herangehensweise in der Publikation von Bildtafeln, welche die Eigenständigkeit der Werke dokumentieren sollten. Ein doppelter Humanismus gegenüber dem Bild wie dem Betrachter durchzieht Carl Einsteins Analyse des Kubismus, die in ihrer detaillierten Nahsicht am Objekt, in der sprachlichen Brillanz und in der wegweisenden methodischen Ausrichtung inspirierend und aktuell ist.


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Autorenporträt
Carl Einstein war Kunsthistoriker und Schriftsteller. Er entstammte einer deutsch-jüdischen Familie, verfasste kunstwissenschaftliche Studien zu Expressionismus, Kubismus, Konstruktivismus und Surrealismus und beschäftigte sich als einer der ersten Kunsthistoriker mit afrikanischer Kunst. Er war in zahlreichen literarischen Zirkeln aktiv und veröffentlichte Artikel in literarischen sowie politischen Zeitschriften. Ab 1928 in Paris lebend, war er mit Georges Bataille Mitbegründer der surrealistischen Künstlerzeitschrift Documents. Als Teilnehmer am Spanischen Bürgerkrieg wurde er Mitglied der anarchosyndikalistischen CNT-FAI und wurde zum téchnico de guerra in der Kolonne Durruti gewählt. Nach dem Sieg Francos floh Einstein 1939 zurück nach Frankreich, wo er für kurze Zeit interniert war. Nach der Niederlage Frankreichs nahm er sich am 5. Juli 1940 bei Pau nahe der spanischen Grenze das Leben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Aller gelegentlichen Zähigkeit und Undurchsichtigkeit zum Trotz: Lesen!, meint Anne Kohlick angesichts dieser bereits 1934 erschienenen Monografie über Georges Braque von Carl Einstein. Kohlick findet Einsteins kunsttheoretischen, abstrakt auf Braques Werk rekurrierenden und polemisch gegen die zeitgenössische Kunstkritik ausholenden Ansatz durchaus erkenntnisfördernd. Wenn Einstein eine Kunst fordert, die sich gegen bürgerliche Wirklichkeiten stellt und neue Realitäten erzeugt, wenn er Braque als Subversiven preist, der Psychogramme formt, lebendige Bilder, findet Kohlick, dies sei ein Thema für die gegenwärtige Kunsthistorik.

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