»Schauend ändert man Menschen und Welt«: So lautete ein Grundsatz Carl Einsteins. Gegenstände der Kunst und ihre Geschichte galten ihm als Werkzeuge, um die politischen, sozialen und kulturellen Zeitläufe begreifen und verändern zu können. In seiner Schrift »Über Georges Braque und den Kubismus« von 1934 tritt er dafür ein, Braque vor den »beschreibenden Coiffeuren« seiner Zunft zu schützen.
Wissend um das Gefahrenpotential von Bildwirkungen, forderte Einstein die Unmittelbarkeit in der Anschauung und die Eigenverantwortlichkeit des Betrachters gegenüber den Werken ein. Methodisch eingelöst wurde diese Herangehensweise in der Publikation von Bildtafeln, welche die Eigenständigkeit der Werke dokumentieren sollten. Ein doppelter Humanismus gegenüber dem Bild wie dem Betrachter durchzieht Carl Einsteins Analyse des Kubismus, die in ihrer detaillierten Nahsicht am Objekt, in der sprachlichen Brillanz und in der wegweisenden methodischen Ausrichtung inspirierend und aktuell ist.
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Wissend um das Gefahrenpotential von Bildwirkungen, forderte Einstein die Unmittelbarkeit in der Anschauung und die Eigenverantwortlichkeit des Betrachters gegenüber den Werken ein. Methodisch eingelöst wurde diese Herangehensweise in der Publikation von Bildtafeln, welche die Eigenständigkeit der Werke dokumentieren sollten. Ein doppelter Humanismus gegenüber dem Bild wie dem Betrachter durchzieht Carl Einsteins Analyse des Kubismus, die in ihrer detaillierten Nahsicht am Objekt, in der sprachlichen Brillanz und in der wegweisenden methodischen Ausrichtung inspirierend und aktuell ist.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Aller gelegentlichen Zähigkeit und Undurchsichtigkeit zum Trotz: Lesen!, meint Anne Kohlick angesichts dieser bereits 1934 erschienenen Monografie über Georges Braque von Carl Einstein. Kohlick findet Einsteins kunsttheoretischen, abstrakt auf Braques Werk rekurrierenden und polemisch gegen die zeitgenössische Kunstkritik ausholenden Ansatz durchaus erkenntnisfördernd. Wenn Einstein eine Kunst fordert, die sich gegen bürgerliche Wirklichkeiten stellt und neue Realitäten erzeugt, wenn er Braque als Subversiven preist, der Psychogramme formt, lebendige Bilder, findet Kohlick, dies sei ein Thema für die gegenwärtige Kunsthistorik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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