Seit der Revolution von 1917 verfolgt der Sozialismus ein kühnes Ziel: den Menschen neu zu formen. Doch auch im Westen griff die Idee überraschend schnell um sich. Intellektuelle und Pädagogen glaubten, durch gezielte Erziehung könne man Gesellschaft und Individuum gleichermaßen umprogrammieren. Im Zentrum dieser Entwicklung steht John Dewey, Ikone der Reformpädagogik. Sein in 25 Sprachen übersetztes Werk "Democracy and Education" (1916) wurde zum Startschuss für ein Bildungssystem, das immer weniger auf Wissen und immer mehr auf die "richtige" Haltung setzte - und damit zum Türöffner für modernes "Social Engineering". Spätestens seit den 1970er-Jahren erfolgte im Bildungsbereich eine ähnliche ideologische Gleichschaltung wie im Finanz- und Wirtschaftssektor, global vorangetrieben von UNESCO und seit Gründung der EU etwa auch durch die Erasmus-Austauschprogramme. Bildung wurde zunehmend als Qualifizierung zur Lebensbewältigung verstanden. Heute spricht man fast nur noch von "Kompetenzen", die es staatlich verordnet zu erwerben gilt. Während KI und Robotik ganze Berufsfelder überflüssig machen, hält das Bildungssystem stur an Kompetenzkatalogen und Ideologie fest. Anstatt Orientierung, Wissen und Urteilsfähigkeit zu vermitteln, formt es Menschen nach einem gewünschten Profil. Die Frage drängt sich auf: Geht es primär um Bildung - oder um Kontrolle? Dieses Buch fordert ein radikales Umdenken. Es plädiert für eine offene Debattenkultur, echte intellektuelle Vielfalt und Bildung ohne Denkverbote. Denn ein System, das festlegt, welche Inhalte "richtig" und welche "falsch" sind, führt nicht zur Freiheit, sondern zur Formbarkeit des Bürgers. Hundert Jahre nach den ersten großen Umerziehungsprojekten stehen wir erneut an einer historischen Schwelle. Wollen wir den "neuen Menschen" - oder den mündigen?
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno







