Wie kann Theater zur kritischen Auseinandersetzung mit Kriegen und Erinnerungsnarrativen beitragen und welche politische Kraft kann es dabei entfalten?Das Buch untersucht serbische und kroatische Theaterproduktionen, die sich mit den jugoslawischen Zerfallskriegen befassen. Im Zentrum stehen künstlerische Strategien der Zeugenschaft, der Trauer und der Entmythologisierung von Krieg, mit denen sich Theater gegen staatlich gesteuerte Geschichtsbilder und die politische Instrumentalisierung von Gewaltgeschichte positioniert. Anhand von sieben Inszenierungen zeigt die Studie, wie Theater als geschichtspolitische_r Akteur_in wirkt und Räume für Erinnerung, Kritik und gesellschaftliche Verantwortung eröffnet. Theater erscheint dabei als Ort lebendiger Erinnerung, der zugleich theatrale Denkmäler schafft und ein Zukunftsgedächtnis entwirft. Die Untersuchung verbindet kulturwissenschaftliche Theorieansätze mit Analysen zeitgenössischer Inszenierungspraxis im postjugoslawischen Raum.
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