Ein Buch, das Mut macht, dem Unglücklichsein seinen Raum zu geben, und das tröstliche Erkenntnisse bereithält. Über das Glücklichsein scheint alles gesagt zu sein. Aber was ist mit dem Unglücklichsein? In der ausufernden Glücksdebatte sind die Schattenseiten des Glucks etwas in Vergessenheit geraten. Stattdessen entstand eine neue Art von Pflicht: die Pflicht zum Gluck. Der Glücksstress, der sich daraus ergibt, macht viele nicht glücklicher. Und was ist mit all denen, die vom Glück allenfalls träumen können? Wilhelm Schmid bezieht kritische Position zur Glücksdebatte, zu der er 2007 mit seinem Bestseller »Glück« beigetragen hat mit der Behauptung, Gluck sei nicht das Wichtigste im Leben. Nun unternimmt er eine Ehrenrettung des Unglücklichseins. Und zeigt Wege auf, wie es besser bewältigt werden kann.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Richtig geärgert hat sich Katharina Teutsch über die Unglücksratgeber von Arnold Retzer und Wilhelm Schmid, die sich beide gegen einen Trend zum positiven Denken stemmen, der in den Augen der Autoren erst recht unglücklich macht. Dabei ist es nicht so, dass Teutsch jetzt alles ablehnen würde, was sie in diesen beiden Büchern gefunden hat, aber was ihr zum einen gegen den Strich geht, ist das selektive Zitieren. Barbara Ehrenreich zum Beispiel annonciert den Trend zum Denken in ihrem Buch "Smile or Die" nicht für die ganze Gesellschaft, wie sowohl Retzer als auch Schmid suggerieren, sondern für die Esoterik-Community. Und dann hätte die Rezensentin auch gern etwas mehr Empirie gesehen, anstatt nur rhetorische Taschenspielertricks und naheliegende Pointen. Wo sind denn hier all die superglücklichen Menschen? In Berlin zumindest sind sie ihr noch nicht begegnet. Vielleicht können sich die Herren das nächste Mal mit dem Thema Depression beschäftigen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Schmid hat nicht nur im Alleingang ein vergessenes Genre wiederentdeckt, dessen Traditionen von Epikur über Montaigne bis Josef Pieper reichen. In der Mischung aus leichtem Stil und deutender Tiefe erreicht er inzwischen auch dessen beste Exemplare.«







