Nie zuvor schienen westliche Regierungen so unfähig, die Gesellschaft zu steuern und zu reformieren. Es ist von »unregierbaren Demokratien«, »Misstrauensgesellschaft« und »öffentlicher Ohnmacht« die Rede, Schlagworte, die den resignierten Fatalismus nähren, in dessen Schatten der Populismus gedeiht.
Um die Grundlagen für eine Erneuerung zu schaffen, konzentriert sich der renommierte Demokratietheoretiker Pierre Rosanvallon auf die Konzepte Vertrauen, Autorität und Legitimität. Diese Konzepte, die auf das Innere der Gesellschaft verweisen, bezeichnet er als unsichtbare Institutionen. Es sind Institutionen, weil sie zur Integration, Kooperation und strukturellen Regulierung von Gesellschaften beitragen. Sie sind unsichtbar, weil sie weder durch Regeln definiert noch mit Möglichkeiten zu ihrer Durchsetzung ausgestattet sind. Sie werden vielmehr durch die Beziehungen zwischen Individuen oder zwischen Individuen und Organisationen konstituiert.
Eine konstruktive Demokratie hängt vom inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft ab, die sich als beständig und stabil erweisen muss. Pierre Rosanvallon wirft mit diesem bahnbrechenden Buch ein neues Licht auf die Krisenzeiten, die wir durchleben, und zeichnet Möglichkeiten auf, wie es weitergehen könnte.
Um die Grundlagen für eine Erneuerung zu schaffen, konzentriert sich der renommierte Demokratietheoretiker Pierre Rosanvallon auf die Konzepte Vertrauen, Autorität und Legitimität. Diese Konzepte, die auf das Innere der Gesellschaft verweisen, bezeichnet er als unsichtbare Institutionen. Es sind Institutionen, weil sie zur Integration, Kooperation und strukturellen Regulierung von Gesellschaften beitragen. Sie sind unsichtbar, weil sie weder durch Regeln definiert noch mit Möglichkeiten zu ihrer Durchsetzung ausgestattet sind. Sie werden vielmehr durch die Beziehungen zwischen Individuen oder zwischen Individuen und Organisationen konstituiert.
Eine konstruktive Demokratie hängt vom inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft ab, die sich als beständig und stabil erweisen muss. Pierre Rosanvallon wirft mit diesem bahnbrechenden Buch ein neues Licht auf die Krisenzeiten, die wir durchleben, und zeichnet Möglichkeiten auf, wie es weitergehen könnte.
»Ein ebenso gelehrtes wie engagiertes Buch, [...] zwischen Warnruf und begründeter Hoffnung.« Le Monde
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Claus Leggewie liest Pierre Rosanvallons neues Buch mit großem Interesse. Im Zentrum stehen die titelgebenden unsichtbaren Institutionen: Vertrauen, Autorität, Legitimität. Klassische Organisationssoziologie steht also nicht auf dem Programm, hier wird statt Gehlen lieber Bergson zitiert, informiert uns der Rezensent. Rosanvallon interessiert sich für informelle Voraussetzungen, die sozialem Handeln zugrunde liegen, ohne dass eine konkrete Ursache angegeben werden kann. Drei große Argumentationsstränge gibt es im Buch laut Leggewie, der erste ist ideenhistorisch angelegt und führt von der römischen Republik bis in die Moderne, der zweite interessiert sich für die Grundelemente der in dieser Zeit entstehenden unsichtbaren Institutionen wie etwa Normen, Geld und Common Sense, der dritte zeichnet den Verfall dieser Tradition in der Gegenwart nach: Vertrauen verkümmert zu Versicherung, Autorität zu Souveränität, Legitimität zu Legalität. Leggewie weist darauf hin, dass in der bisherigen Rezeption des Buches dem Autor vorgeworfen wird, zu wenig Lösungsvorschläge für das ausgebreitete Problem anzubieten. Der Rezensent ist sich da nicht so sicher, die eher kleinteiligen Angebote, die Rosanvallon unterbreitet, wie etwa die Stärkung des kollektiven Gedächtnisses oder des Gemeineigentums, zielen für ihn durchaus in die richtige Richtung. Dennoch macht er sich im Folgenden Gedanken zu Theoriealternativen wie etwa dem etwas griffigeren Gesellschaftsvertrag. Einer abschließenden Wertung enthält sich Leggewie, insgesamt scheint ihm die Lektüre aber doch einige neue Erkenntnisse beschert zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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