"Unten leben" ist ein Meisterwerk und Meilenstein der lateinamerikanischen Literatur des 21. Jahrhunderts - ein Buch voller Abenteuer, eine Horrorgeschichte, ein Kriminalroman, eine Geschichte, die aus tausend Geschichten besteht, und ein Reisebericht durch Länder, in denen der Wahnsinn und das Grauen herrschen. Es ist auch ein Roman mit einem quichotesken Humor, in dem verrückte Künstler, gelehrte Spione und geisterhafte Dichter ihr Unwesen treiben.Es beginnt in Peru, als der amerikanische Filmemacher George Bennett an dem Tag, an dem der Anführer der Guerillagruppe Sendero Luminoso gefangen genommen wird, im Keller eines Hauses einen finsteren Mord begeht. Die Vorgeschichte dieses Verbrechens reicht fünfundzwanzig Jahre zurück, und es wird weitere fünfundzwanzig Jahre dauern, bis es aufgeklärt wird.Erstaunlich, wie die Teile des Rätsels aus Katakomben, Irrenanstalten und unterirdischen Gefängnissen sich zusammenfügen, während man sich auf eine unendliche Reise durch die dunklenVerliese der Geschichte Lateinamerikas, Europas und der Vereinigten Staaten begibt.
»Nach der Lektüre ist man völlig außer sich und halluziniert.« (Mario Vargas Llosa)
Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension
Rezensent Hernán D. Caro nimmt sich zwei lateinamerikanische Romane vor, die nun erstmals auf Deutsch erscheinen und sich beide mit menschlichen Schrecken auseinandersetzen: Der Peruaner Gustavo Faverón Patriau hat 2019 einen sprachlich wie inhaltlich verschachtelten Roman über den Regisseur und mutmaßlichen Serienmörder George W. Bennett geschrieben. Es stellt sich zunächst die Befürchtung ein, wir würden Bennett bei einer Tat begleiten, so Caro, aber die Handlung schlägt Haken, es geht um CIA-Agenten, die die Diktaturen Südamerikas mitaufbauen und eifrig foltern. (Alb-)traumhaft, verstörend und wie in einem klugen Labyrinth erzählt Patriau diese für den Kritiker durch ihre Wucht überzeugende Geschichte. Beide Romane, so schließt er, erfordern die Kühnheit, dem menschlichen Abgrund in die Augen zu schauen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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