Christina Hesselholdt schreibt unglaublich humorvoll und virtuos über ein Versteckspiel in der Serenissima - der dänischste Venedigroman, den es je gab.
Gustava, Psychiaterin, Mitte fünfzig, ist erschöpft von unzähligen Umzügen und dem Leid der anderen. Sie wird ihrem Leben ein Ende setzen und bricht dazu auf in den eisigen Norden. Doch vor dem Polarlicht kommt es zum Sinneswandel: Das neue Ziel heißt Venedig - hier soll ihre Lebenslust neu erblühen. Zu Hause stößt ihr labiler Bruder Mikael auf ihren Abschiedsbrief und reist ihr hinterher. Bloß von ihm, den sie schon ihr Leben lang stützen muss, will sie nicht gerettet werden, jedenfalls nicht, während sie sich mit täglichen Negronis im venezianischen Idyll entspannter Lebensfreude anzunähern versucht. Mit kluger, zärtlicher Komik inszeniert Christina Hesselholdt ein Versteckspiel im Labyrinth der Kanäle, eine Verfolgungsjagd nach dem Glück, das hinter jeder Brücke zu finden sein könnte, aber selten in uns selbst.
Gustava, Psychiaterin, Mitte fünfzig, ist erschöpft von unzähligen Umzügen und dem Leid der anderen. Sie wird ihrem Leben ein Ende setzen und bricht dazu auf in den eisigen Norden. Doch vor dem Polarlicht kommt es zum Sinneswandel: Das neue Ziel heißt Venedig - hier soll ihre Lebenslust neu erblühen. Zu Hause stößt ihr labiler Bruder Mikael auf ihren Abschiedsbrief und reist ihr hinterher. Bloß von ihm, den sie schon ihr Leben lang stützen muss, will sie nicht gerettet werden, jedenfalls nicht, während sie sich mit täglichen Negronis im venezianischen Idyll entspannter Lebensfreude anzunähern versucht. Mit kluger, zärtlicher Komik inszeniert Christina Hesselholdt ein Versteckspiel im Labyrinth der Kanäle, eine Verfolgungsjagd nach dem Glück, das hinter jeder Brücke zu finden sein könnte, aber selten in uns selbst.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Beate Tröger sieht in Christina Hesselholdts Roman ein "literarisches und psychologisches Vexierspiel", das Thomas Manns "Tod in Venedig" verhandelt. Gustava und ihr Bruder Mikael entstammen einer "allenfalls giftig glücklichen" Beziehung, die in Venedig ihren Ausgang nahm, und fatale Folgeschäden bei den beiden hinterlassen hat. Psychotherapeutin Gustava geht es so schlecht, dass sie ihren Suizid plant, während ihr Bruder Mikale in Weltfremdheit lebt. Eine schwere seelische Last bedrückt die Figuren hier also - trotzdem ist der Ton hier immer mal wieder humorvoll, betont Tröger. Die Handlung wird außerdem häufig durch psychoanalytische Einlassungen eines mitdenkenden Erzählers unterbrochen, der gleichzeitig "Es und Über-Ich der Geschwister" ist und verschiedene Identitäten hat. Es entsteht so eine postmoderne Metafiktion mit Thomas Mann-Bezug, schließt Tröger, die dann doch zu einem "überraschend skurrilen" und, tatsächlich auch freundlichen, Ende findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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