Reich' ist ein Grundbegriff der politisch-sozialen Debatten der Zwischenkriegszeit in Deutschland und Österreich, der in seiner Bedeutung bisher unterschätzt wurde. Da mit diesem Begriff ganz unterschiedliche Vorstellungen verbunden sein konnten, musste er bei seiner Verwendung jeweils neu bestimmt werden, was Anlass für historische Rekonstruktionen, politische Imaginationen und retropische Wunschträume verschiedenster Art war. Die Untersuchung Moritz Strohschneiders macht in den zwischen 1918 und 1939 entstandenen literarischen, wissenschaftlichen, politischen und essayistischen Texten, in denen vom Reich die Rede ist, einen Diskurs aus, der quer zu den gängigen Sinndeutungskomplexen der Zeit liegt. Auf diese Weise geraten vergessene Texte und bisher übersehene Autorinnen und Autoren wie Gertrud von le Fort oder Albert H. Rausch in den Blick; auch werden überraschende Berührungspunkte im Denken und Schreiben solcher Schriftstellerinnen und Schriftsteller deutlich, die wie Joseph Roth und Stefan George in der Literaturwissenschaft so gut wie nie gemeinsam behandelt werden.
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