Ein angesehener, freundlicher Herr, Doktor der Medizin, erschlägt nach 40 Ehejahren seine Frau mit einer Axt. Er zerlegt sie förmlich, bevor er schließlich die Polizei informiert. Sein Geständnis ist ebenso außergewöhnlich wie seine Strafe. Ein Mann raubt eine Bank aus, und so unglaublich das klingt: Er hat seine Gründe. Gegen jede Wahrscheinlichkeit wird er von der deutschen Justiz an Leib und Seele gerettet. Eine junge Frau tötet ihren Bruder. Aus Liebe. Lauter unglaubliche Geschichten, doch sie sind wahr.
Doris Dörrie verfilmt als erste eine Geschichte aus Ferdinand von Schirachs Bestseller-Erzählband "Verbrechen". "Glück" wird im Verleih der Constantin Film in die deutschen Kinos kommen.
Zum Lesungsvideo auf: www.zehnseiten.de
Doris Dörrie verfilmt als erste eine Geschichte aus Ferdinand von Schirachs Bestseller-Erzählband "Verbrechen". "Glück" wird im Verleih der Constantin Film in die deutschen Kinos kommen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Oliver Jungen kann sich mit Ferdinand von Schirachs Kurzgeschichten nicht recht anfreunden, denn im Lauf der Lektüre fällt ihm auf, dass die Stories, die allesamt Verbrechen aus der Sicht eines Strafverteidigers schildern, im gleichen Ton der "ostentativen Unvoreingenommenheit" geschrieben sind. Auf ihn wirken die betont sachlichen Schilderungen der Verbrechen, die stets das "Menschliche" hinter der Tat herauszustellen suchen, sei es die Ermordung der Ehefrau, Kannibalismus oder schnöder Raub, letztlich wie Plotextrakte oder Drehbuchentwürfe, die in ihrer konzentrierten Abfolge schwer zu goutieren seien. Jungen fehlt der "narrative Überbau" und die literarische Eigenständigkeit, zudem lassen die vorgestellten Figuren an Plastizität vermissen, wie er kritisiert. Hier sticht für den Rezensenten lediglich die Abschlussgeschichte hervor, die ihn als "unplausible, schöne" Erzählung überzeugt. Als "Plädoyer für das abwägende Schuldstrafrecht" allerdings, das "Motive und Intentionen" der Verbrecher beim Schuldspruch berücksichtigt, gewinnen die Kurzgeschichten den Rezensenten durchaus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Seine kühlen, klaren Texte wirkten wie mit dem Meissel gehauen. Trotzdem berührten sie stärker als alles, was auf Rührung aus war. Seine Geschichten waren nur wenige Seiten lang. Trotzdem erzählten sie mehr über Leben und Tod als manch weitschweifender Roman der deutschen Gegenwartsliteratur.", NZZ Folio, 03.02.2014



