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Im Jahr 1956 erscheint Gert Ledigs Roman 'Vergeltung' zum ersten Mal. Das Buch hat beträchtlichen Erfolg, wird dann aber vergessen. Die unfaßbare Grausamkeit des Krieges, das unbeschreibliche Horrorszenario eines alliierten Luftangriffs auf eine deutsche Stadt im Juli 1944, verdichtet auf den Zeitraum einer Stunde, ein atemloses Durch- und Nebeneinander. Getrieben von schonungsloser Chronistenpflicht, erspart uns der Autor kein Detail dieser Hölle. Keine Silbe, mit der Gert Ledig glaubt das Grauen erklären zu können, kein Nebensatz dieses Romans, der einen heroischen Rest bewahren möchte.…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahr 1956 erscheint Gert Ledigs Roman 'Vergeltung' zum ersten Mal. Das Buch hat beträchtlichen Erfolg, wird dann aber vergessen.
Die unfaßbare Grausamkeit des Krieges, das unbeschreibliche Horrorszenario eines alliierten Luftangriffs auf eine deutsche Stadt im Juli 1944, verdichtet auf den Zeitraum einer Stunde, ein atemloses Durch- und Nebeneinander. Getrieben von schonungsloser Chronistenpflicht, erspart uns der Autor kein Detail dieser Hölle. Keine Silbe, mit der Gert Ledig glaubt das Grauen erklären zu können, kein Nebensatz dieses Romans, der einen heroischen Rest bewahren möchte. 'Vergeltung' ist das Grauen, das Hereinbrechen des Infernos an einem Sommernachmittag. 'Vergeltung' ist vermutlich einer der besten Romane über den Zweiten Weltkrieg und den Irrsinn des Krieges überhaupt.
Autorenporträt
Gert Ledig, geboren am 4. November 1921 in Leipzig, wuchs in Wien auf und meldete sich 1939 freiwillig zur Wehrmacht. In Stalingrad verwundet, arbeitete er in den letzten Kriegsjahren in der Militärverwaltung. Gert Ledig starb am 1. Juni 1999.
Rezensionen
"Die Druckwelle dieser Prosa erfasst den Leser sofort, schleudert ihn von Hauptsatz zu Hauptsatz, von Inferno zu Inferno - kein Atemholen. Explosion und Sog lassen den Lesenden für Wochen nicht los, lassen ihn allein, verstört, verzweifelt, abgeschlagen, wütend. Siebzig Minuten Qual und Pein." (Peter Roos, Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Ledig enthüllt in seiner kompromisslosen Schilderung des Kriegsgrauens während eines Bombenangriffs den nationalen Wertekanon von 'Vaterland, Heldentum, Tradition, Ehre' als pure Phraseologie. Er zeigt das wahre Gesicht des Krieges: Für die Betroffenen ist er die Gegenwart des Nichts und der Sinnlosigkeit. Und wenn es einen Gott gäbe, lässt Ledig leitmotivisch anklingen, dann habe er seine Existenzberechtigung verloren, weil er dies Ungeheuerliche geschehen lasse." (Reinhard Baumgart, Die Zeit) "Bemerkenswert ist an Vergeltung nicht nur die Körpersprache der Gewalt. Bemerkenswert ist auch, wie es Ledig in seinem Ausschnitt von dem siebzigminütigen Inferno gelungen ist, eine Fülle von Verhaltensweisen zu beleuchten, von den Vorgängen in dem amerikanischen Bomber bis hinunter in die Stadt, wo das Verhalten ihrer Bewohner und Verteidiger in den Straßen, Bunkern und Luftschutzkellern eine von nachträglicher Beschönigung meilenweit entfernte Welt vor Augen führt (in ihr gibt es viele Züge von Menschen inmitten einer solchen Vernichtungswalze: Duldsamkeit und Panik, Feigheit und Rachsucht, Hilfsbereitschaft und Zynismus; nur eines gibt es nicht: jenen körperlosen, auf ideologischen Bedarf zugeschnittenen Heroismus, die spätere Vorstellung von der zumindest in diesen Ausnahmezuständen funktionierenden 'deutschen Schicksalsgemeinschaft')." (Uwe Pralle, Frankfurter Rundschau) "Er hat die Wahrheit über den Krieg dargestellt, es ist ein erschütterndes Buch. Vergeltung ist ein Buch nicht über Deutsche oder über Amerikaner, die da auch auftreten, es ist ein Buch über die Leiden der Menschen in dieser Zeit, und deswegen glaube ich, dass dieses Buch noch lange nicht passé ist." (Marcel Reich-Ranicki) Gert Ledig war während des 2. Weltkrieges Zeitzeuge der Kämpfe in Russland. Der Autor meldete sich mit 18 Jahren freiwillig, wurde mehrfach schwer verletzt und kam mit seinen Vorgesetzten in Streit wegen unsinniger grausamer Befehle.…mehr