Fluch oder Ehrung
Cover & Klappentext
Cover sind immer eine Geschmacksfrage. Wichtig ist, dass sie zum Inhalt passen und vielleicht schon eine gewisse Stimmung transportieren sowie ein Blickfang sind.
Bei diesem kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob ich es als erstklassig oder nur
als semi-gelungen bezeichnen soll. Es brilliert durch seine wunderschönen Details, die sich im Buch…mehrFluch oder Ehrung
Cover & Klappentext
Cover sind immer eine Geschmacksfrage. Wichtig ist, dass sie zum Inhalt passen und vielleicht schon eine gewisse Stimmung transportieren sowie ein Blickfang sind.
Bei diesem kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob ich es als erstklassig oder nur als semi-gelungen bezeichnen soll. Es brilliert durch seine wunderschönen Details, die sich im Buch wiederfinden. Auch die Farbgebung gefällt mir ausnehmend gut. Der Totenschädel wiederum wird einfach zu oft genutzt.
Der Klappentext hat mich interessiert, weil die Geschichte wie eine tolle Mischung aus Realität und Fantasy klingt. Zudem ist es ein Thema, was noch frisch und neu ist.
Meinung
Maeve wünscht sich nach einem traumatischen Erlebnis nichts sehnlicher, als eine Mudlark zu werden, eine Tiefenforscherin in den Katakomben Londons, um Schätze zu bergen. Dafür studiert sie an der Uni in Dublin.
Aufgrund einer Wette nimmt dey an einer Führung teil, seilt sich aber schnell von der Gruppe ab und verirrt sich in den Tiefen. Dort trifft dey auf geheimnisvolle Wesen, die Maeve nicht immer wohlgesonnen sind, sowie auf Blaise, der dort unten zu Hause zu sein scheint.
Als dey von einer erschreckenden Kreatur mit einem Mal gezeichnet wird, ist die Rückkehr in die Oberwelt unmöglich geworden, oder gibt es doch noch eine Chance?
Aus der Sicht von Maeve wird man durch die Geschichte geführt.
Den Einstieg empfand ich als etwas schwergängig. Sich wegen einer kindischen Wette in Lebensgefahr zu begeben, wobei die Gründe nicht minder nachvollziehbar sind, ist für mich nicht stichhaltig. Dazu kam der etwas trockene Schreibstil. Aber ich blieb dran und wurde belohnt.
Mein Interesse haben die Katakomben geweckt. Heutzutage gibt es Führungen in vielen Großstädten, in denen man die Unterwelt kennenlernen kann. Ich selbst habe noch nie daran teilgenommen, aber Freunde von mir. Davon inspiriert eine Story zu entwickeln, ist eine grandiose Idee.
Die Menschheit strebt nach Wissen. Wir erforschen das All, haben aber noch nicht alles entdeckt, was unser Planet zu bieten hat. Die Meere beispielsweise sind weitestgehend unbekanntes Gebiet. Wobei ich persönlich das nicht schlimm finde. Nicht, weil es nicht faszinierend wäre, sondern weil wir dazu neigen, alles für eigene Zwecke zu nutzen und es damit zu zerstören. Und genau das thematisiert diese Story.
Obwohl die Oberwelt gespannt verfolgt, was in den Katakomben unter London gefunden wurde, erfahren sie nur einen Bruchteil. Mudlarks erforschen nicht, sie zerstören. Und genau das muss Maeve herausfinden, als dey immer weiter in die Tiefen vordringt. Dort existiert ein eigenes Ökosystem. Die Lebewesen haben sich an diese Welt angepasst und sterben in der Oberwelt.
Nach und nach erfährt der Leser, welche Schuld die Menschheit auf sich geladen hat, was das Buch immer spannender macht. Je weiter man voranschreitet, desto besser wird es.
Der anfangs für mich trockene Schreibstil wird angenehm und passend. Er transportiert gut die Emotionen. Auch mit Maeve kam ich besser zurecht, obwohl dey mich bei Weitem nicht komplett begeistern konnte. Durch Blaise wurde das Ganze aber wettgemacht.
Insgesamt ist die Story seltsam, beinahe bizarr, sowie absolut fesselnd, und damit großartig. Sie bietet für mich fast das Gesamtpaket.
Fazit
Wer sich mal fernab vom Mainstream auf ein kleines Experiment einlassen will, ist hier genau richtig. Fantasy trifft Realität, vermischt mit einer tiefgründigen Botschaft. Lasst es auf einen Versuch ankommen, ihr werdet es nicht bereuen.
Da sich das Buch im Verlauf deutlich gesteigert hat, vergebe ich anstatt drei vier Sterne und eine klare Leseempfehlung.