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Der Wehrmachtgeneral Walther von Seydlitz-Kurzbach geriet Anfang 1943 in Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft. Dort engagierte er sich im Bund Deutscher Offiziere und im Nationalkomitee "Freies Deutschland". Er stellte sich damit gegen Hitlers Kriegspolitik. Für die Nationalsozialisten ein Landesverräter wirkte diese Stigmatisierung in der Bundesrepublik weiter. In der DDR zählte Seydlitz hingegen zu den "antifaschistischen Kräften". Die Rezeption des General Seydlitz ist beispielhaft für die unterschiedliche Rezeption der Geschichte der Wehrmacht und des Widerstands im "Dritten Reich"…mehr

Produktbeschreibung
Der Wehrmachtgeneral Walther von Seydlitz-Kurzbach geriet Anfang 1943 in Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft. Dort engagierte er sich im Bund Deutscher Offiziere und im Nationalkomitee "Freies Deutschland". Er stellte sich damit gegen Hitlers Kriegspolitik. Für die Nationalsozialisten ein Landesverräter wirkte diese Stigmatisierung in der Bundesrepublik weiter. In der DDR zählte Seydlitz hingegen zu den "antifaschistischen Kräften". Die Rezeption des General Seydlitz ist beispielhaft für die unterschiedliche Rezeption der Geschichte der Wehrmacht und des Widerstands im "Dritten Reich" nach 1945 in beiden deutschen Staaten. Julia Warth geht anhand der Biographie des Generals verschiedenen Fragen nach: Wie verhielt er sich vor seiner Opposition im Vernichtungskrieg? Was bewog ihn zum Widerstand gegen Hitler? Und wie entstanden so unterschiedliche Bilder von seiner Rolle in der NS-Zeit?
Autorenporträt
Julia Warth, geboren 1975, ist Historikerin und arbeitet als Investor Relations Manager bei der Deutschen Bank.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Julia Warth hat eine gründlich recherchierte Biografie des Stalingrad-Generals Walter von Seydlitz-Kurzbach geschrieben, findet Paul Stauffer. Dabei habe die Autorin die biografischen Fakten von Anfang an daraufhin untersucht, ob sie Anzeichen dafür erkenne ließen, dass sich Seydlitz-Kurzbach nach der Schlacht um Stalingrad in sowjetischer Gefangenschaft dem kommunistischen deutschen Widerstand anschließen würde. "Detailreich zeichnet Frau Warth die emotionsbefrachtete Auseinandersetzung um die moralische Bewertung und historische Einordnung" des Wehrmachtsoffiziers nach, lobt Stauffer. Während die Autorin feststellt, dass Seydlitz heute überwiegend als Widerstandskämpfer anerkannt wird, würde der Rezensent ihn lieber als "Exil-Oppositionellen besonderer Art" bezeichnen. Insgesamt habe Warth mit der Biografie eine Forschungsleistung von "außergewöhnlich hoher Qualität" erbracht. Allein die Unterbrechung des eigentlich lebendigen Erzählflusses durch Theoriegeplänkel mindere ein wenig das Lesevergnügen, so Stauffer.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Julia Warths überaus gründlich recherchiertes, in seinen Befunden subtil differenzierendes Seydlitz-Buch ist eine Biographie, die nicht als solche wahrgenommen werden möchte. Wohl um dem Vorwurf mangelnder Wissenschaftlichkeit von vornherein entgegenzutreten, unterbricht die Autorin den Erzählfluß ihrer biographischen Darstellung immer wieder mit theoretisierenden Digressionen. Das schmälert zwar das Lesevergnügen, tut der außergewöhnlich hohen Qualität von Julia Warths Forschungsleistung indessen keinen Abtrag." Paul Stauffer, FAZ 8.12.2006 "Mit Julia Warths Freiburger Dissertation liegt nunmehr eine sorgfältig recherchierte Studie vor, die den gesamten Lebensweg wie auch die zeitweise stark politisch aufgeladene Rezeptionsgeschichte jenes Militärs, der ob seines Engagements für die beiden auf Initiative der Sowjetführung gegründeten Organisationen lange Zeit umstritten war, nüchtern und ausgewogen analysiert." Stephen Schröder, Historisch-Politisches Buch 1/2007 "...dieser Band verbindet in gelungener Weise klassische Biografie mit modernen, mentalitäts- und perzeptionsgeschichtlichen Verfahren." Winfried Heinemann, MGZ 66/2007