Er war einer der einflußreichsten Humanisten Europas, ein Pazifist, ein unermüdlicher Publizist und Propagandist für eine umfassende Bildungs-, Gesellschafts- und Glaubensreform - seiner Zeit war Erasmus von Rotterdam weit voraus. Er geriet nicht selten zwischen die Fronten von Reform und Orthodoxie, behauptete dabei aber stets seine geistige Freiheit und Unabhängigkeit. Der vorliegende Band vereinigt zwanzig vertrauliche Gespräche, Dialoge, in denen Moral und Lebensführung sowie drängende politische und gesellschaftliche Fragen thematisiert werden. Und obwohl nun nahezu 500 Jahre alt, sind…mehr
Er war einer der einflußreichsten Humanisten Europas, ein Pazifist, ein unermüdlicher Publizist und Propagandist für eine umfassende Bildungs-, Gesellschafts- und Glaubensreform - seiner Zeit war Erasmus von Rotterdam weit voraus. Er geriet nicht selten zwischen die Fronten von Reform und Orthodoxie, behauptete dabei aber stets seine geistige Freiheit und Unabhängigkeit. Der vorliegende Band vereinigt zwanzig vertrauliche Gespräche, Dialoge, in denen Moral und Lebensführung sowie drängende politische und gesellschaftliche Fragen thematisiert werden. Und obwohl nun nahezu 500 Jahre alt, sind die Fragen von brennender Aktualität: Kann ein Krieg gerecht, das heißt zu rechtfertigen, sein? Kann man im Namen Gottes kämpfen? Wie kommt es, daß sich einzelne so oft und auf Kosten kollektiver Solidarität durchsetzen? Und worauf gründet sich eigentlich die Diffamierung und Unterdrückung des weiblichen Geschlechts? Beharrlich und mit viel Charme verkündet Erasmus seine humanistische Botschaft: den Triumph des unabhängigen und selbständigen vor dem dogmatischen, autoritätsgläubigen, konfessionell und politisch gefesselten Denken.
Erasmus von Rotterdam, geboren 1466 oder 1469 in Rotterdam, starb 1536 in Basel. Er gilt als einer der bedeutendsten humanistischen Gelehrten der Renaissance. Er gab 1516 die erste Druckausgabe des ¿Neuen Testaments¿ auf Griechisch heraus - die Grundlage für Luthers Bibelübersetzung. In seiner berühmten Satire ¿Das Lob der Narrheit¿ tritt er mit Spott gängigen Irrtümern entgegen und setzt sich, ähnlich wie in der ¿Klage des Friedens¿, für vernünftige Anschauungen ein.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr liebevoll bespricht Jan Rüdiger diese Neuübersetzung eines Teils der "colloquia familiaria" und macht glaubhaft, dass es sich hierbei nicht nur um eine belehrende oder erbauliche, sondern auch um eine höchst unterhaltsame Lektüre handelt. Dies begründet er einerseits mit dem Stil des Erasmus, den er als einen großen Ironiker zwischen den Fronten des Katholizismus und des Protestantismus schildert. Sehr ansprechend schildert Rüdiger etwa das Gespräch zwischen der gebildeten Gläubigen und dem hochnäsigen Abt, der es nicht erträgt, das eine "Untergebene" mehr weiß als er, oder auch das Gespräch über die "Vorzüge und Nachteile des späten Aufstehens". Den anderen Grund für seinen Lobgesang benennt Rüdiger in der Neuübersetzung Kurt Steinmanns, die er für ihre Flüssigkeit und Eleganz lobt. Dies begrüßt er um so mehr, weil auch Erasmus "Colloquia" in einem aktuellen Latein geschrieben und als "Konversationsübungen für ein elegantes mündliches Latein" gedacht gewesen seien. Nur manchmal geht ihm Steinmann zu weit: Das Wort "emorior" (tot umfallen), das immerhin durch Cicero und Catull nobilitiert worden sei, hätte Rüdiger nicht mit "abkratzen" wiedergegeben.
»Erasmus hat sein geistiges Kleinod, seinen Menschheitsglauben, unversehrt heimgebracht aus dem furchtbaren Haßorkan seiner Zeit, und an diesem kleinen glimmenden Docht konnten Spinoza, Lessing und Voltaire und können alle künftigen Europäer ihre Leuchte entzünden.« Stefan Zweig
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