Wie groß ist der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit, wie nah liegen Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung beieinander?
Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind - mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. Ausgehend von verschwundenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft Judith Schalansky mit erzählerischer Kraft ein Verzeichnis des Verschollenen. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit dieGeschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind - mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. Ausgehend von verschwundenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft Judith Schalansky mit erzählerischer Kraft ein Verzeichnis des Verschollenen. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit dieGeschichtslosigkeit der DDR aufspürt.
»Judith Schalanskys fabelhaftes Verzeichnis einiger Verluste kann aus dem Vollen schöpfen.« Judith von Sternburg Frankfurter Rundschau 20190301
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Judith von Sternburg bewundert das neue Buchkunstwerk der Autorin und Herausgeberin Judith Schalansky. Von Verlusten, etwa des Kaspischen Tigers, untergegangenen Inseln, Ruinen oder Caspar David Friedrichs 1931 verbranntem Werk "Hafen von Greifswald bei Sonnenuntergang" erzählt ihr Schalansky eingeleitet von enzyklopädischen Texten, knapp, reflektions- und assoziationsreich, dabei stets "sprachlich virtuos". Wie die Autorin es schafft, Sprünge von Friedrich Murnaus verschollenem Film "Der Knabe in Blau" hin zu einer durch Manhattan irrenden Greta Garbo zu machen, hat die Rezensentin ebenso beeindruckt wie die prächtige, schwarze Bebilderung, die dem Betrachter allerdings einige Konzentration abverlange, wie sie hinzufügt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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