Von der Kunst loszulassen
Verzeihen heißt dem Wort nach: Verzicht auf Vergeltung. Wer verzeiht, bezichtigt nicht länger andere für das eigene Leid, sinnt nicht auf Rache oder juristische Genugtuung, sondern lässt es gut sein. Aber wie ist ein derartiges Loslassen möglich, das weder gerecht noch ökonomisch noch logisch ist? Lässt sich das Böse verzeihen? Führt das Verzeihen zu Heilung, gar Versöhnung - oder ereignet es sich jenseits allen Zwecks? Ausgehend von eigenen Erfahrungen ergründet die Philosophin Svenja Flaßpöhler, unter welchen Bedingungen ein Schuldenschnitt im moralischen Sinne gelingen kann. Sie spricht mit Menschen, denen sich angesichts schwerster Schuld die Frage des Verzeihens in aller Dringlichkeit stellt, und sucht nach Antworten in der Philosophie.
Verzeihen heißt dem Wort nach: Verzicht auf Vergeltung. Wer verzeiht, bezichtigt nicht länger andere für das eigene Leid, sinnt nicht auf Rache oder juristische Genugtuung, sondern lässt es gut sein. Aber wie ist ein derartiges Loslassen möglich, das weder gerecht noch ökonomisch noch logisch ist? Lässt sich das Böse verzeihen? Führt das Verzeihen zu Heilung, gar Versöhnung - oder ereignet es sich jenseits allen Zwecks? Ausgehend von eigenen Erfahrungen ergründet die Philosophin Svenja Flaßpöhler, unter welchen Bedingungen ein Schuldenschnitt im moralischen Sinne gelingen kann. Sie spricht mit Menschen, denen sich angesichts schwerster Schuld die Frage des Verzeihens in aller Dringlichkeit stellt, und sucht nach Antworten in der Philosophie.
© BÜCHERmagazin, Jeanne Wellnitz (jw)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Petra Gehrin emphiehlt ein Werk des Philosophen Klaus-Michael Kodalle zum Thema Verzeihen, anstelle der vorliegenden Arbeit von Svenja Flaßpöhler. Die Autorin kommt ihr zu sehr ins Pendeln zwischen subjektivem Bericht und Belehrung. Ungewollt komisch scheinen der Rezensentin Flaßpöhlers philosophischen Bekenntnisse, Ratschläge und Kurzschlüsse. Auch mit Trivialisierungen verschont die Autorin den Leser nicht, und die vielen Zitate von Nietzsche bis Kant müssen ohne roten Faden auskommen, meint Gehrin. Am besten gefallen ihr noch Flaßpöhlers Berichte von Gesprächen mit Strafgefangenen und Holocaust-Überlebenden. Das Verzeihen als philosophisches Thema kommt ihr dabei jedoch viel zu kurz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Sacht und klug (...). Feinsinnig und intelligent gewoben." Cicero







