Wo überall sitzt die Menschenfeindlichkeit?
Ein Mädchen steht vor der Schwimmlehrerin und bettelt, endlich in die Fortgeschrittenengruppe zu dürfen. Dabei kann sie nur am Beckenrand ohne Leine gut schwimmen. Die Lehrerin ist gnadenlos, das Mädchen verzweifelt.
Dreißig Jahre später ist Heike Geißler erwachsen und noch immer verzweifelt - aber entschlossen, sich diesem Gefühl zu stellen: Wo ist der Fehler - in Geschlechterrollen, Heroismus, Militarisierung? Was fehlt? Wo sitzt die Menschenfeindlichkeit noch überall? Im Sprechen, im politischen Handeln. In den Landesparlamenten, nicht nur in Ostdeutschland. Sie wehrt sich gegen Rechtsextremismus, feindselige Strukturen und unaushaltbare Verhältnisse. Und übt einen neuen Ansatz, einen anderen Blick. Um daraus Trost und Mut zu schöpfen.
Ein Mädchen steht vor der Schwimmlehrerin und bettelt, endlich in die Fortgeschrittenengruppe zu dürfen. Dabei kann sie nur am Beckenrand ohne Leine gut schwimmen. Die Lehrerin ist gnadenlos, das Mädchen verzweifelt.
Dreißig Jahre später ist Heike Geißler erwachsen und noch immer verzweifelt - aber entschlossen, sich diesem Gefühl zu stellen: Wo ist der Fehler - in Geschlechterrollen, Heroismus, Militarisierung? Was fehlt? Wo sitzt die Menschenfeindlichkeit noch überall? Im Sprechen, im politischen Handeln. In den Landesparlamenten, nicht nur in Ostdeutschland. Sie wehrt sich gegen Rechtsextremismus, feindselige Strukturen und unaushaltbare Verhältnisse. Und übt einen neuen Ansatz, einen anderen Blick. Um daraus Trost und Mut zu schöpfen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hin und weg ist Rezensent Tobias Lehmkuhl von Heike Geißlers Buch über Verzweiflung. Einem Thema, dem sich die Autorin aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig nähert. Ihr Aufwachsen in der DDR, einem Staat, der seine Bürger einsperrte, ist eine zentrale Quelle der Verzweiflung um die es hier geht, erfahren wir. Zudem schreibt Geißler darüber, wie sie vergewaltigt wurde und was diese Erfahrung mit ihr gemacht hat, außerdem über kapitalistische Verwertungslogkiken, Pegida und Putin. Lehmkuhl erinnert die Lektüre mitunter an Joan Didion, aber auch an die griechischen Mythologie: konkret an den Dämon Penthos. Er erkennt, dass es die Wut ist, die Geißler dabei hilft, sich der Verzweiflung zu stellen, wodurch das Buch einen tröstenden Charakter enthält. Nicht zuletzt ist der Rezensent auch von der sehr flexibel zwischen verschiedenen Registern hin und her wechselnden literarischen Form dieses großartigen Buches angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Für die Autorin wie für ihre Leser ist Verzweiflungen eine 'Rettungsmaßnahme', nicht formschön, 'nicht dezent', sondern laut und widerspenstig. Und von interessanter Gestalt: Mal in kristall klarer Prosa, mal in litaneihaften Listen, mal aphoristisch wird die Verzweiflung von unterschiedlichsten Seiten beleuchtet, werden unerwartet Querverbindungen gezogen.« Tobias Lehmkuhl Frankfurter Allgemeine Zeitung 20250422