»Niemand kann behaupten, daß Vilnius ihm allein gehört. Die in dieser Stadt schier phantastische Verschmelzung von Sprachen, nationalen Traditionen und Religionen, die politische Grenzen ignoriert, fiel Neuankömmlingen immer ins Auge, während ihre Bewohner meinten, daß es gar nicht anders sein könne.« Geschichte, Geographie, persönliche Erinnerung und politische Reflexion souverän miteinander verbindend, zeichnet der litauische Lyriker und Essayist ein Bild seiner Stadt, die wie kaum eine zweite für das Gelingen und Scheitern des »europäischen Traums« stehen kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die "Sehnsucht nach Vilnius" spricht für Cord Aschenbrenner aus diesem Buch über die Stadt und ihre Geschichte, das der Dichter Tomas Venclova vorgelegt hat. Ein Buch, das seines Erachtens auch der Empathie des Lesers bedarf. Die des Rezensenten hat es jedenfalls. Geradezu schwärmerisch schildert er seine Eindrücke von Vilnius, die ihm Venclovas einfühlsamer Blick auf die historischen wie architektonischen Schichten der Stadt vermittelt hat. Er berichtet über die Lage der Stadt, die Nationalitäten und Religionen ihrer Bewohner, das Wüten der Deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg, die litauische Sprache und die südliche Anmutung des Stadtbilds. Sein Fazit: ein ebenso "geistvolles" wie "kenntnisreiches" Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Venclova behandelt die wechselnden Machtverhältnisse und Grenzziehungen in der 'Stadt am Rande Europas' und bezieht Topographie, Architektur, Religion, Freiheitsbewegungen und die Künste mit ein.« Frankfurter Allgemeine Zeitung







