Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung, er hat einen Bankrott hinter sich und ist hoch verschuldet. Nun lebt er für eine Weile ganz allein auf einer Insel in der Elbmündung, versieht den Dienst als Vogelwart. Ein geradezu eremitisches Dasein, das durch einen Anruf durcheinandergewirbelt wird. Anna kündigt ihren Besuch an - eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, seinen Alltagsritualen folgt, Vögel zählt und Strandgut sammelt, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald. Es ist die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten, als Eschenbachs große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft für Anna entbrannte. Der neue, wunderbar choreographierte und vielschichtige Roman Uwe Timms erzählt mit hoher Intensität und zugleich fast meditativer Ruhe, präzise, schön, komisch und klug von der Macht des Begehrens, von den geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das kunstvolle Arrangement der vielen Bezüge zu Kunst und Kultur in diesem Roman von Uwe Timm entgeht Beatrice von Matt nicht. Ebensowenig die Beobachtungs- und Erzählgabe des Autors, wenn es darum geht, Porträts und aktuelle Lebensentwürfe zwischen Beruf, Familie, Erinnerung und Sehnsucht auf ihre Tragfähigkeit zu prüfen. Der Grund, warum sie die Geschichte um einen auf einer Elbinsel siedelnden ehemaligen Unternehmer und Gesellschaftsmenschen, den die Vergangenheit in Gestalt einer Frau einholt, letztlich nicht vollständig überzeugt, liegt in der Theorielast, die Timm seinem Text aufbürdet. Da sind die Bezüge, da sind für Matt ferner philosophische Erkundungen der Liebe, vor deren Hintergrund die weibliche Sehnsuchtsfigur blass bleibt, wie die Rezensentin schreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Uwe Timm hat einen elektrisierend modernen Roman [...] geschrieben: Johann Wolfgang von Goethes Wahlverwandtschaften für das 21.Jahrhundert.« Denis Scheck ARD druckfrisch 20130901
"Ein präzises, vielschichtiges und kluges Hörbuch über die geheimnisvollen Regeln des Lebens und die Kunst des Abschieds."








