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Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der…mehr

Produktbeschreibung
Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krisegibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?

Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.

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Autorenporträt
Bernd Hüppauf (Prof. Dr.) ist Emeritus für Deutsche Literatur und Literaturtheorie der New York University. Er hat an Universitäten in Deutschland, Australien und den USA gelehrt. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Mentalitäts- und Kulturgeschichte der Moderne. Er lebt seit seiner Emeritierung in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Frosch hüpft als "schlechthin nichtidentisches Tier" durch die Kulturen. Der Germanist Bernd Hüppauf hüpft hinterher. Sehr lohnt sich das, lobt Rezensent Michael Adrian. "Profund" sei, was dabei herauskommt. Von Ägypten (Mischwesen) über Japan (Frühling) bis China (Geld) steht der Frosch mal für dies, mal für das. Als Tier der ständigen Wandlung hat man ihn gesehen, so eklig wie seiner schleimigen Haut wegen mitunter uns, erscheint er sonst allerdings selten. Weil Hüppauf sich für die "Konstruktionsprinzipien" der Zuschreibungen interessiere, komme er übers bloß Anekdotische weit hinaus. Darum empfiehlt Adrian dem Leser das Mithüpfen sehr.

© Perlentaucher Medien GmbH
Besprochen in:

natürlich vegetarisch, 4 (2011), Felix Albrecht

scienzz magazin, 07.04.2011, Josef Tutsch

Landshuter Zeitung, 07.05.2011

Falter, 14/2011

Deutschlandradio Kultur, 19.7.2011, Frank Kaspar

www.ebensolch.at, 25.07.2011, S. Strohschneider-Laue

Aquaristik Fachmagazin, 220 (2011), Dr. Hans-Joachim Herrmann

Damals, 44/4 (2012)

Newsletter der Deutschen Umweltstiftung, 4 (2012)

Umweltbriefe, 9 (2012)

Tierbefreiung, 77 (2012), Tomas Cabi

Kulturgeschichtliche Umschau, 94/1 (2012), Gabriela Kompatscher