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Miguel de Unamuno hat als Dichter und Philosoph das spanische Geistesleben des 20. Jh. maßgeblich mitgeprägt. Man könnte sein Denken als eine christliche Variante der Lebensphilosophie oder als eine frühe Form des Existenzialismus betrachten. Ludwig Marcuse nannte ihn "den aufrechtesten aller Kierkegaard-Erben" mit dem "Mut zum unbeschwichtigten Leben", einen "Lehrer für Schwindelfreie". Er selbst verglich sich in seinen inneren Widersprüchen am liebsten mit der Gestalt des Don Quijote. Sein philosophisches Hauptwerk 'Del sentimiento trágico de la vida' (1913) liegt nun erstmals in einer…mehr

Produktbeschreibung
Miguel de Unamuno hat als Dichter und Philosoph das spanische Geistesleben des 20. Jh. maßgeblich mitgeprägt. Man könnte sein Denken als eine christliche Variante der Lebensphilosophie oder als eine frühe Form des Existenzialismus betrachten. Ludwig Marcuse nannte ihn "den aufrechtesten aller Kierkegaard-Erben" mit dem "Mut zum unbeschwichtigten Leben", einen "Lehrer für Schwindelfreie". Er selbst verglich sich in seinen inneren Widersprüchen am liebsten mit der Gestalt des Don Quijote. Sein philosophisches Hauptwerk 'Del sentimiento trágico de la vida' (1913) liegt nun erstmals in einer vollständigen und wissenschaftlich kommentierten Neuübersetzung wieder auf Deutsch vor. Der Anmerkungsapparat und ein Personenregister erleichtern die Orientierung in den zahlreichen Zitaten, die das Werk stellenweise geradezu wie eine Textmontage erscheinen lassen. In einem Nachwort wird darüber hinaus die Entstehung und Rezeption der ersten Übersetzung von Paul Adler in der Weimarer Zeit nachgezeichnet, die vom Gegensatz zwischen dem liberalen Image des Autors und reaktionär lesbaren Tendenzen in seinem Werk geprägt war.
Autorenporträt
Miguel de Unamuno, geb. 29. September 1864 in Bilbao, war Professor für Altgriechisch und - mit politisch bedingten Unterbrechungen - jahrzehntelang Rektor der Universität von Salamanca. Er gehörte zur sog. Generation '98 und hat als Dichter neben Pio Baroja und Ramón del Valle Inclán und als Philosoph neben und in teilweise heftigem Widerspruch zu José Ortega y Gasset und Eugenio d'Ors das spanische Geistesleben des frühen 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgeprägt. Als politisch widerständiger Geist wurde er vom Diktator Primo de Rivera 1924 ins Exil vertrieben, was weltweit Aufmerksamkeit erregte. Nach seiner triumphalen Rückkehr 1930 und vorübergehender Parteinahme im spanischen Bürgerkrieg für Francisco Franco wurde er nach einer öffentlichen Abwendung von der Falange wieder seines Amtes als Rektor enthoben und starb am 31. Dezember 1936 im Hausarrest. Neben philosophischen Essays schrieb er zahlreiche Romane, u. a. 'Niebla' ('Nebel'), 'Abel Sánchez' und 'La tía Tula' ('Tante Tula'); außerdem verfasste Erzählungen, Dramen und Lyrik. 'Del sentimiento trágico de la vida' ('Vom tragischen Lebensgefühl') gilt als sein philosophisches Hauptwerk.