In dem vorliegenden Bestiarium, dem ein Florilegium, ein Lapidarium und ein Machinarium folgen werden, kommt dem Tier der Rang einer Wissensfigur zu. Es wird zum Agenten eines Wissens, das sich aus dieser Figur allererst generiert. Als konstituierende Bedingung einer Rede von Maschine und Mensch, von Natur und Kultur werden die Tiere des hier vorgestellten Bestiarium zum Übertier: Dieses wird zum Vorbild des Menschen, zur Verkörperung dessen, was der Mensch gerade nicht kann oder hat.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Helmut Mayer ist beeindruckt von der Materialfülle des Bands und der Möglichkeit, mehr über die zumindest theoretische Differenz von Mensch und Tier zu lernen. Er betont, dass die Autoren Bühler und Rieger keine Kulturhistorie des Tieres vorlegen, sondern eine durch die Figur des Tieres erzeugte Wissensgeschichte. Die alphabetische Ordnung der Arbeit von "Ameise" bis "Zitteraal" hält er für angebracht, das weite Forschungsfeld in den Griff zu bekommen und den Vorgang von "Projektion" und "Rückprojektion" zwischen Mensch und Tier zu beleuchten. Am Ende weiß Mayer mehr über Zugangsweisen zum Verständnis menschlichen Verhaltens, über die diesbezügliche Bedeutung von Austernbänken und Fruchtfliegen und über die neuere Wissenschaftsgeschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Das ist kein kleiner Reiz dieses Buchs, das auf einprägsame Weise zeigt, welche Funktion die Tiere für moderne Bestimmungsweisen des Menschentiers und seiner Entwicklungsmöglichkeiten haben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung







