Die vorliegende Arbeit entstand in einem Zeitraum von rund sechs Jahren: Als ich 1992 die Entscheidung fällte, aus dem laufenden beruflichen Werde gang bei einem großen Markenartikler "auszusteigen", war diese Dauer weder absehbar noch geplant. Ursprünglich waren vielmehr 2,5 Jahre anvisiert. Die Verlängerung weit über den ursprünglichen Planungshorizont hinaus war nicht etwa Folge äußerer Einflüsse sondern resultierte allein aus meinen autonomen Entscheidungen. Deren einschneidendste war, nach einer halbjäh rigen Einarbeitungsphase als Teilzeitbeschäftigter eines Verbandes ins Be rufsleben zurückzukehren, wobei in einigen Phasen aufgrund der ausgeübten Tätigkeit die "Teilzeit" auf der Strecke bleiben mußte. Seit Beginn des Jahres 1993 wurde das Dissertationsprojekt quasi neben beruflich oder in der Freizeit weitergeführt. Ob die lange Bearbeitungszeit der Qualität dieser Untersuchung zuträglich war, bleibt dem Urteil der Leser vorbehalten. Aus meiner Sicht hatte sie den Vorteil,daß sehr viel mehr an Informationen zusammengetragen und berücksichtigt werden konnten, als dies in einem kürzeren Zeitraum möglich gewesen wäre. Für die Freiheit, eigenständige (Um-)Wege zu gehen, gilt mein Dank dem Betreuer dieser Arbeit, Professor Dr. Max Kaase. Ihm ist auch die Idee zu verdanken, das Thema "Wahlkampf" längsschnittlich und aus der Perspektive der Akteure aufzuarbeiten. Zu danken habe ich ferner vielen Menschen aus meinem beruflichen und privaten Umfeld, die die Entstehung dieser Arbeit mit Interesse und Anregun gen begleitet haben. Sie haben mich immer wieder in dem Gefühl bestärkt, daß das von mir verfolgte Thema es wert war, Zeit und Energie zu investie ren.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
In einer Doppelbesprechung rezensiert Matthias Alexander dieses Buch zusammen mit "Kampa. Meinungsklima und Medienwirkung im Bundestagswahlkampf 1998" von Elisabeth Noelle-Neumann und anderen Autoren (Verlag Karl Alber).
1) Noelle-Neumann u.a.: "Meinungsklima und Medienwirkung im Bundestagswahlkampf 1998"
Einige interessante Erkenntnisse vermag Alexander aus dem Band des Allensbacher Instituts für Demoskopie zu gewinnen, auch wenn er nicht in allen Punkten folgen will. Alexander lobt zunächst das "instruktive" Kapitel zur Einführung in die Methoden, dann schildert er, wie indem Band die Wahlkämpfe von SPD und CDU analysiert werden und kommt zu dem Schluss, dass die SPD ihre Kampagne moderner und effizienter organisierte - nämlich mit einer von der Parteizentrale unabhängigen Kampagnenzentrale, die eine strenge Leitlinie vorgab und geschickte Slogans wählte, während die CDU nach Alexander in dem Buch als zerfahren und kraftlos erscheint. Nicht nachvollziehen mag Alexander aber die Analyse des Medieneinflusses von Wolfgang Donsbach und Hans Mathias Kepplinger, die dem Rezensenten allzu sehr nach "schlechtem Verlierer" klingt: Kohl hätte schließlich auch frühere Wahlen trotz abgeneigter Medien verloren, also könne dies bei den letzten Wahlen auch nicht der Grund für die Niederlage sein. "Der ausschlaggebende Faktor ... war wohl das ... weit verbreitete Gefühl, dass 16 Jahre Regierung Kohl genug seien."
2) Volker Hetterich: "Von Adenauer zu Schröder"
Auf Hetterichs Buch geht Alexander nur kurz ein. Hier schließt er aus der Analyse vergangener Wahlkämpfe, dass "moderne" Kampagnen, die die Mittel der Werbung nutzten, meistens auch die erfolgreicheren waren. Auch erfährt man, dass gegen populäre Kanzler allenfalls stark team-orientierte Wahlkämpfe Aussicht auf Erfolg haben. Leider beklagt Alexander bei dem Band eine Überfrachtung mit "Details zur Wahlkampffinanzierung" und einen "schwer verdaulichen Jargon".
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1) Noelle-Neumann u.a.: "Meinungsklima und Medienwirkung im Bundestagswahlkampf 1998"
Einige interessante Erkenntnisse vermag Alexander aus dem Band des Allensbacher Instituts für Demoskopie zu gewinnen, auch wenn er nicht in allen Punkten folgen will. Alexander lobt zunächst das "instruktive" Kapitel zur Einführung in die Methoden, dann schildert er, wie indem Band die Wahlkämpfe von SPD und CDU analysiert werden und kommt zu dem Schluss, dass die SPD ihre Kampagne moderner und effizienter organisierte - nämlich mit einer von der Parteizentrale unabhängigen Kampagnenzentrale, die eine strenge Leitlinie vorgab und geschickte Slogans wählte, während die CDU nach Alexander in dem Buch als zerfahren und kraftlos erscheint. Nicht nachvollziehen mag Alexander aber die Analyse des Medieneinflusses von Wolfgang Donsbach und Hans Mathias Kepplinger, die dem Rezensenten allzu sehr nach "schlechtem Verlierer" klingt: Kohl hätte schließlich auch frühere Wahlen trotz abgeneigter Medien verloren, also könne dies bei den letzten Wahlen auch nicht der Grund für die Niederlage sein. "Der ausschlaggebende Faktor ... war wohl das ... weit verbreitete Gefühl, dass 16 Jahre Regierung Kohl genug seien."
2) Volker Hetterich: "Von Adenauer zu Schröder"
Auf Hetterichs Buch geht Alexander nur kurz ein. Hier schließt er aus der Analyse vergangener Wahlkämpfe, dass "moderne" Kampagnen, die die Mittel der Werbung nutzten, meistens auch die erfolgreicheren waren. Auch erfährt man, dass gegen populäre Kanzler allenfalls stark team-orientierte Wahlkämpfe Aussicht auf Erfolg haben. Leider beklagt Alexander bei dem Band eine Überfrachtung mit "Details zur Wahlkampffinanzierung" und einen "schwer verdaulichen Jargon".
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