Der Konsum psychotroper Substanzen wird in Wissenschaft und Öffentlichkeit zumeist in einem Dualismus von Abstinenz und Abhängigkeit betrachtet. Diese Perspektive blendet jedoch die lebensweltliche Erfahrung der Mehrheit von Konsumierenden aus. Selbstregulierter Konsum psychotroper Substanzen bleibt in einem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Dunkelfeld. Die hier im 50. Band der von INDRO e. V. herausgegebenen Reihe "Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit" vorgestellte qualitativ-explorative Untersuchung richtet ihren Fokus genau auf dieses Feld. Im Mittelpunkt stehen die individuellen Erfahrungen und Entwicklungen von elf Konsumierenden, mit selbstreguliertem, sozial-integrierten Konsum psychotroper Substanzen. Ausgangspunkt bilden folgende forschungsleitende Fragestellungen: ¿ Wie entwickeln Konsumierende einen selbstregulierten Konsum? ¿ Wie erfolgen Lernerfahrungen und Wissensvermittlung? ¿ Welche Einflüsse zeigen milieu- und szenespezifische Hintergründe? ¿ Wie kann vorhandenes (Erfahrungs-)Wissen zugänglicher gestaltet werden? Die Arbeit erweitert die sozialwissenschaftliche Perspektive auf den Konsum psychotroper Substanzen, indem sie selbstregulierte Konsumpraktiken als Ergebnis von Wissen, Erfahrungen und sozialen Lernprozessen sichtbar macht. Aus salutogenetischer Perspektive bedeutet Gesundheitsförderung in diesem Zusammenhang die Stärkung von Handlungsbefähigung und Selbstwirksamkeit sowie die Förderung milieusensibler, offener Kommunikationsprozesse. Eine auf Empowerment ausgerichtete Strategie nutzt die individuellen, milieuspezifischen Ressourcen, um Risiken zu reduzieren und die Entwicklung selbstregulierter Konsumpraktiken zu fördern.
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