Das in Kurzschrift geführte Originaltagebuch, das der Diplomat von Hentig auf der Rückreise von Afghanistan begonnen hatte, wurde 1945 von amerikanischem Militär konfisziert und gilt als verschollen. Überdauert hat eine Maschinenabschrift, die hier erstmals publiziert wird. Zusammen mit detaillierten, lebendig geschriebenen Privatbriefen aus Asien und dem Abschlussbericht für das Auswärtige Amt ist eine umsichtig gestaltete Dokumentation eines faszinierenden Kapitels europäisch-asiatischer Begegnung entstanden: Werner Otto v. Hentigs Strapazen, Kämpfe und gelassene Beobachtungen während seiner diplomatischen Mission, die ihn über Istanbul, durch die Salzwüsten Mittelpersiens bis zum Emir in Kabul führte, sein neunmonatiger Aufenthalt in Afghanistan und die gefahrvolle, siebenmonatige Rückreise über den Pamir bis in die Provinz Honan.Das unveröffentlichte Tagebuch einer geheimen Mission. Ein Grundlagentext über die schwierigen Anfänge der deutsch-afghanischen Beziehungen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Im Zentrum dieser erstmals veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen des deutschen Legationssekretärs Werner Otto von Hentig aus den Jahren 1915/16 fand ein nicht wirklich zufriedener Rezensent Franz-Josef Kos die Afghanistanmission des deutschen Außenpolitikers geschildert. Ziel dieser misslungenen Mission ist seinen Informationen zufolge die Herauslösung des afghanischen Emirs aus der Allianz mit Großbritannien gewesen, um das Empire in seinen Grundfesten zu erschüttern. In den, von Briefen an die Eltern ergänzten Aufzeichnungen beschreibt von Hentig seine abenteuerliche Flucht aus Kabul über China zurück nach Deutschland geschildert. Zwar stoßen die Einblicke in das Leben der chinesischen Bevölkerung kurze Zeit nach der Revolution auf sein Interesse. Insgesamt findet er die Schilderungen jedoch zu sehr durch die europäische Brille verzerrt, und auch über die politischen Verhandlungen hat er für seinen Geschmack viel zu wenig erfahren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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