Im Juni vor 50 Jahren prägten in vielen Orten der DDR sowjetische Panzer Straßen und Plätze. Acht Jahre nach Kriegsende trieben russische Soldaten und Angehörige der Kasernierten Volkspolizei mit Waffengewalt Hunderttausende Demonstranten auseinander, die sich gegen die Politik des SED-Regimes empörten und politische Veränderungen erzwingen wollten. Torsten Diedrich schildert anhand vieler neuer Quellen die Ursachen, den Verlauf des Aufstandes und dessen Folgen. Den zentralen Platz nimmt das Versagen des Sicherheitsapparates der DDR und die Niederschlagung der Massenproteste durch die Besatzungsmacht, die getarnte Armee Ostdeutschlands, aber auch durch Polizei und MfS ein. Der Ausbau des inneren Sicherheitssystems des SED-Staates im Gefolge der Juni-Unruhen war der Ausdruck einer politisch nicht wandlungsfähigen Diktatur.
Torsten Diedrich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Potsdam.
Torsten Diedrich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Potsdam.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine historische Analyse des 17. Juni legt der Historiker Torsten Diedrich mit seinem Buch vor. Die Rezensentin Dorothea Heintze beschränkt sich auf eine Inhaltsangabe des Werkes. Für Diedrich sei der 17. Juni eine "Zäsur im Jahr des Todes von Josef Stalin" gewesen. Die DDR-Regierung habe zu diesem Zeitpunkt "einen Kurswechsel vollzogen" und von da an "die Kontrolle über die Bevölkerung" durch Umstrukturierung des Machtapparates erhöht. Insofern sei der 17. Juni ein "historischer Punkt" gewesen, an denen "eine Diktatur die Chance zur inneren Wandlung nicht zu nutzen vermochte".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Zwar legt Diedrich den Schwerpunkt auf die militärgeschichtlichen Aspekte des Aufstandes, doch gehört sein Buch zu den gründlichsten und und umfassendsten Darstellungen der Ereignisse überhaupt, auch was die Berücksichtigung der Aufstandszentren außerhalb Berlins betrifft." Manfred Agethen in: Historisch-Politische Mitteilungen, Jg. 11/2004 "Alles in allem hat der Autor einen informativen Überblick zu den Juni-Ereignissen 1953 in der DDR vorgelegt, der vor allem den Lesern mit Interesse für die militärhistorische Perspektive sehr zu empfehlen ist." André Steiner in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 6/2003 "Zu den besten Arbeiten zählt die von Torsten Diedrich, weil er die Vorgeschichte des 17. Juni 1953 präzise beschreibt, die definitorischen Probleme bei der Beschreibung des Aufstandes analysiert, und vor allem, weil er den Einsatz bewaffneter Kräfte gegen das Volk erstmals so umfassend darstellt." Rainer Eckert in: Archiv für Sozialgeschichte online, Juli 2003 "Interessante und zum Teil erstmals veröffentlichte Fotos sowie ein umfangreiches Literatur- und Ortsverzeichnis ergänzen die interessanten Darlegungen dieses lesenswerten Buches." Fritz Minow in: MarineForum, September 2003







