Wie kam der Mensch aufs Korn? Für die Erfindung des Ackerbaus, die so genannte Neolithische Revolution gab es bislang keine plausible Erklärung: Die Erträge waren viel zu gering. Land musste aufwendig gerodet und Äcker mussten bestellt werden. Das Saatgut durfte nicht angetastet werden, egal wie hungrig die Menschen waren. Man wurde abhängig vom Klima. Und doch entwickelte sich die Landwirtschaft unabhängig voneinander in drei sehr weit auseinander liegenden Regionen - im »fruchtbaren Halbmond«, im Vorderen Orient, in China und in Mesoamerika - und mit der bäuerlichen Lebensweise wandelten sich auch die Sozialstrukturen.
Der renommierte Naturhistoriker Josef H. Reichholf schaut auf die Jahrtausende vor Beginn der Geschichte und findet eine umfassende Begründung für diese Entwicklung, die zahlreiche wichtige Kulturtechniken der Menschheit erst möglich machte.
Der renommierte Naturhistoriker Josef H. Reichholf schaut auf die Jahrtausende vor Beginn der Geschichte und findet eine umfassende Begründung für diese Entwicklung, die zahlreiche wichtige Kulturtechniken der Menschheit erst möglich machte.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Angenehm quer zum angesagten geisteswissenschaftlichen Diskurs über Nomadologie stellt sich Josef H. Reichholf mit seiner Erörterung der Frage, warum die Menschen sesshaft wurden und den Ackerbau erfanden, lobt Cord Riechelmann in seiner Rezension. Der Evolutionsbiologe Reichholf begnüge sich dabei nicht mit reiner Theorie, sondern ziehe zur Beobachtung die australischen Aborigines heran, die bis zur Ankunft der Europäer ohne Ackerbau lebten. Die Antwort, die Reichholf präsentiert, ist originell, da sie bisherigen Erklärungsversuchen entgegengesetzt ist, befindet Riechelmann: Demnach stand am Anfang des Ackerbaus nicht die Produktion von Nahrungs-, sondern von Rauschmitteln. Und die hätten bei den Aborigines eben eine geringere Rolle gespielt als in anderen Kulturen. Warum das so gewesen sein soll, darüber erfahren wir aus Riechelmanns Rezension leider nichts. Aber vielleicht ja aus Reichholfs Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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