Ein harter Austausch zu Nahost
Der Anschlag vom 7. Oktober und der Gazakrieg haben die Lage im Nahen Osten dramatisch verändert. Aber auch in Deutschland: Plötzlich werden Dinge ausgesprochen, die lange ein Tabu waren, plötzlich radikalisieren sich auch hier die Haltungen. Selbst unter Freunden: Hamed Abdel Samad und Philipp Peyman Engel schreiben sich Briefe zur Lage im Nahen Osten und tauschen sich direkt und kontrovers zur Lage im Nahen Osten: Betreibt Israel in Gaza einen Genozid? Unterstützen die Palästinenser den Terror? Auf welcher Seite steht Deutschland? Und: Wie kann die Zukunft der Region aussehen?
Der Anschlag vom 7. Oktober und der Gazakrieg haben die Lage im Nahen Osten dramatisch verändert. Aber auch in Deutschland: Plötzlich werden Dinge ausgesprochen, die lange ein Tabu waren, plötzlich radikalisieren sich auch hier die Haltungen. Selbst unter Freunden: Hamed Abdel Samad und Philipp Peyman Engel schreiben sich Briefe zur Lage im Nahen Osten und tauschen sich direkt und kontrovers zur Lage im Nahen Osten: Betreibt Israel in Gaza einen Genozid? Unterstützen die Palästinenser den Terror? Auf welcher Seite steht Deutschland? Und: Wie kann die Zukunft der Region aussehen?
Bücher wie dieses braucht es gerade jetzt, findet Rezensentin Sonja Zekri. Seinen Ausgangspunkt nahm es mit einem Social-Media-Posting Hamed Abdel-Samads, der den Krieg Israels in Gaza als einen Genozid bezeichnet hatte, was Philipp Peyman Engel scharf zurückwies. Die im Anschluss entstandene Korrespondenz umreißt die beiden Positionen klar, meint Zekri. Abdel-Samad, seit langem als Islam-Kritiker bekannt, wendet sich zwar gegen die Hamas, lesen wir, er ist jedoch der Ansicht, dass ihre Entstehung auch mit Israels Handeln zu tun hat, außerdem ist er der Ansicht, dass Israel aufhören soll, Nachbarländer zu attackieren und nicht mehr das Recht hat, aus seiner Geschichte heraus alle Aggressionen zu rechtfertigen. Engel hingegen verteidigt, referiert Zekri, die aktuelle Außen- und Kriegspolitik Israels und ist der Ansicht, dass nur Israel Frieden in der Region schaffen kann. Zekri schlägt sich klar auf die Seite Abdel-Samads, der ihrer Ansicht nach analytischer argumentiert, während der Jüdische Allgemeine-Chefredakteur Engel sich seine jüdische Identität durchweg an Israel und dessen Abwehr äußerer Feinde bindet. Gemeinsamkeiten gibt es wenig, lernt die Rezensentin, immerhin sind beide der Ansicht, dass Schluss sein muss mit dem Krieg und dass es mehr Diskussionen wie die in diesem Buch geben muss. Letzterem schließt Zekri sich vollumfänglich an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Glücksfall. Denn wollte man aus der aktuellen Fülle an Büchern und Streitschriften über den Nahen Osten eines herausgreifen, das beide Positionen aufs Schärfste umrissen darlegt, mit allen Widersprüchen und blinden Flecken und mit einigen winzigen Überschneidungen - es wäre gut, wenn es dieses wäre. Süddeutsche Zeitung 20250922







