T. Kingfisher ist eine preisgekrönte und bekannte Autorin, welche mit „Was die Nacht verschweigt“ die Fortsetzung zu „Was die Toten bewegt“ geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist es jedoch nicht zwingend erforderlich, dass man den ersten Band gelesen haben muss. Auch ohne Vorkenntnisse kann man
den Zusammenhängen folgen. Jedoch ist das Lesevergnügen viel größer, wenn man die Handlung des ersten…mehrT. Kingfisher ist eine preisgekrönte und bekannte Autorin, welche mit „Was die Nacht verschweigt“ die Fortsetzung zu „Was die Toten bewegt“ geschrieben hat. Meiner Meinung nach ist es jedoch nicht zwingend erforderlich, dass man den ersten Band gelesen haben muss. Auch ohne Vorkenntnisse kann man den Zusammenhängen folgen. Jedoch ist das Lesevergnügen viel größer, wenn man die Handlung des ersten Bandes kennt und daher die Andeutungen besser versteht.
Ich habe bereits den ersten Band „Was die Toten bewegt“ gelesen und fand diese Neuinterpretation von „Der Untergang des Hauses Usher“ recht ansprechend und gekonnt umgesetzt. Daher habe ich mich sehr auf die Fortsetzung „Was die Nacht verschweigt“ gefreut und habe mich zusammen mit Alex wieder in ein Horrorabenteuer gewagt.
Auch dieses Mal finde ich die Gestaltung wieder recht ansprechend und passt auch wieder ganz gut zum Inhalt der Novelle, dieses Werk ist wahrlich ein Blickfang. Und jeder, der diese Novelle gelesen hat, wird nachvollziehen können, wie passend dieses Cover für den Inhalt des Buches ist.
Der Schreibstil von T. Kingfisher ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kannte ihren Stil bereits aus „Was die Toten bewegt“ und wusste, worauf ich mich einlasse. Der Schreibstil besticht durch kurze und schnörkselfreie Sätze – dennoch schafft es die Autorin gekonnt, dass die Emotionen zwischen den Zeilen spürbar sind. Der Erzählstil von Kingfisher ist eher langsam. Temporeiche Sequenzen oder actiongeladene Szenen sucht man hier vergebens. Dennoch wird langsam aber stetig Spannung aufgebaut. Die Bedrohung verdichtet sich immer mehr und gebannt hängt man an den Seiten und als Leser möchte man wissen, wie es weitergeht. Auch wird gekonnt eine düstere und bedrohliche Atmosphäre geschaffen. Man merkt auf jeder Seite, dass eine Bedrohung in der Luft liegt und sich irgendetwas übernatürliches anbahnt.
Der Einstieg ist direkt und ziemlich nahtlos schließt „Was die Nacht verschweigt“ an seinen Vorgänger an. Als Leser wird man sofort wieder in das Geschehen hineingeworfen und befindet sich an der Seite von Alex Easton. Man befindet sich wieder in Gallazien und es gibt auch dieses Mal wieder ein paar Ausführungen zu diesem Land und seinen speziellen Gegebenheiten. Dieses Mal haben sich diese Details meiner Meinung nach besser in den Inhalt eingefügt und war nicht so dominant.
Die Novelle wird aus der Perspektive von Alex erzählt, sodass man die Gedankengänge von der Protagonistin besser nachvollziehen kann. Außerdem kommt der Leser dadurch öfters in den Genuss von Alex‘ sarkastischen Humor. Diese bereichern meiner Meinung nach dieses Werk und führen auch zur düsteren Atmosphäre bei. Alex ist mit ihrem Burschen Angus nach den Geschehnissen im Hause Usher in Gallazien unterwegs. Davor haben sie sich eine Auszeit gegönnt, um die Vorkommnisse zu verarbeiten. In der Jagdhütte von Alex wollen sie sich mit der Mykologin Miss Potter treffen, welche die Flora und Fauna von Gallazien erkunden möchte. Doch leider ist der Verwalter der Jagdhütte unter mysteriösen Umständen verstorben. Daher muss Alex zusammen mit Angus Ersatz finden, doch keiner aus dem Dorf möchte diese Stelle antreten – es scheint verflucht zu sein. Leider denken die Dorfbewohner, dass ein Fluch auf dem Posten liegt. Es ist nicht einfach, doch am Ende finden die beiden eine verzweifelte Frau samt Enkel, welche diese Position übernehmen.
Ich mochte die Art, wie Alex das Problem angeht und auch die Gedankengänge. Sie möchte alles klären und hinterfragt dabei auch gewisse Tatsachen. Schade fand ich jedoch, dass Miss Potter leider in den Hintergrund gerät. Ich mochte sie schon im ersten Band, in der Fortsetzung ist sie leider nur ein kleiner Nebencharakter. Auch der Enkel Bors ist gut dargestellt und auch dieser Charakter war mir sympathisch. Man fiebert mit dem Schicksal von Bors mit und hofft, dass es für ihn ein gutes Ende nimmt. Als Leser hängt man daher gebannt an den Seiten und zusammen mit Alex geht man dem Problem auf den Grund und versucht die Hintergründe zu erfahren und dann dagegen anzugehen.
Insgesamt konnte mich die Autorin T. Kingsfisher mit ihrer neuen Novelle „Was die Nacht verschweigt“ wieder zum Schauern bringen. Die Grundidee wurde gekonnt umgesetzt und dank einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre entsteht eine überzeugende Horrorgeschichte. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.