Die Geschichte beginnt in einem heruntergekommenen Luxushotel in Budapest. Paul schenkt Astrid diesen Kurzurlaub und ahnt nicht, wie tief diese Reise in Astrids Vergangenheit führen wird. Denn ihre Geschichte beginnt vor fünfundzwanzig Jahren in der DDR auf einer wilden Künstlerparty, als sie sich Hals über Kopf in Julius verliebt. Und ganz ist dieser Julius aus ihrem Herzen nie verschwunden. Plötzlich ist alles, wie es nie war. Gregor Sander verschränkt Vergangenheit und Gegenwart, er erzählt von deutschen Lebensläufen, dass einem fast schwindelig wird. Dabei gelingen ihm zarte Bilder voller Überraschungen. Liebe, Freundschaft, Flucht und Verrat. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch nicht auf den zweiten, und nicht einmal auf den dritten.Gregor Sander ist ein großer Erzähler menschlicher Schicksale.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rainer Moritz hebt die große Nüchternheit des Textes hervor. Dass die Geschichten aus einem Vierteljahrhundert, vom Mauerfall bis in die Gegenwart, jedoch alles andere als nüchtern sind, erscheint ihm zunächst charmant und eventuell den vielen miteinander verknoteten und um das Ereignis einer nicht vollends gelungenen Flucht aus der DDR und den damit verbundenen Enttäuschungen geschlungenen Erzählsträngen geschuldet. Damit verbundene Momente der Angst vermag ihm Gregor Sander noch spürbar zu machen. Und dass der Autor das Fortwirken der Vergangenheit nicht behauptet, sondern anhand von Lebensgeschichten sichtbar macht, findet Moritz stark. Die "sinnliche Sprödigkeit" dieser Prosa aber wirkt auf den Rezensenten spätestens in den Sexszenen zu dürftig. Und auch die Sehnsüchte der Figuren ließen sich farbiger malen, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Was gewesen wäre' besticht durch eine kluge Konzeption, die das Fortwirken der Vergangenheit nicht behauptet, sondern durch ein Geflecht von biografischen Überlappungen offenbart« (Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung, 18.06.2014) »Gregor Sanders Sprache ist leise, nichts ist überflüssig« (Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung, 11.03.2014) Gregor Sander »ist ein konsequenter, großartiger Geschichtsum- und aufschichter.« (Elmar Krekeler, Die Literarische Welt, 01.02.2014)







