Es spricht der Chor der gläubigen Bürger. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort ... Aus einer langen Recherche im religiösen Leben unserer Städte ist ein Text entstanden, der für die vielen Stimmen unserer Wirklichkeit einen ebenso analytischen wie poetischen Resonanzraum schafft.Es spricht der Chor der gläubigen Bürger. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Ungläubigen. Globalisierung, Migration und der gleichzeitige Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der Vielfalt gemacht, religiöse Megacities. Aber was glauben die Menschen? Glauben sie, dass ihr Glaube Privatsache ist? Glauben die Menschen, dass ihr Glaube politisch ist? Glauben sie an die Freiheit der Andersdenkenden, an eine bessere Welt? Wie beeinflussen sie das soziale und politische Leben der Stadt? Welche Erwartungen haben die Gläubigen an Demokratie und Rechtsstaat?Es erzählen die gläubigen und ungläubigen Bürger der Städte - der Bruder, der Sozialarbeiter, der DHL-Bote, die Lehrerin, die Journalistin. Sie erzählen Leilas Geschichte. Doch kaum endet die Erzählung des einen, beginnt die der anderen. Das soziale Leben findet eine gemeinsame Sprache - es geht um renitente Jugendliche, um soziales Engagement, um Einwanderung, um Heimat, um falsche und echte Bilder und den Traum vom wahren Leben. Was glauben die Menschen politisch? Lassen sie den anderen ihre Freiheit? Arbeiten sie für eine bessere Welt? Wie beeinflussen sie das soziale und politische Leben der Stadt? Aus einer langen Recherche im religiösen Leben unserer Städte ist ein Text entstanden, der für die vielen Stimmen der Wirklichkeit einen analytischen wie poetischen Resonanzraum schafft.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Philipp Bovermann scheint begeistert von Björn Bickers Theaterstück über die verschiedenen Erscheinungsformen des Glaubens als Lesefassung. Erweitert mit Fotos und Recherchedokumenten, erscheint Bovermann der Text beim Lesen als ökumenisches Gebet, als Möglichkeit der Ökumene aus dem Geist des Palavers. Dass die Stimmen, die um Essensverbote kreisen, Steuern oder Kindererziehung, ort- und personenlos bleiben, kann Bovermann verkraften. Alles wird eins im zwischenmenschlichen Gespräch, scheint für ihn die Lehre zu sein, die das Buch vermittelt. Und sie gefällt ihm.
© Perlentaucher Medien GmbH
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