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Am 27. Januar 2023 stellte der Bundestag erstmals die Verfolgten sexueller Minderheiten in den Mittelpunkt des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem im Forschungsdiskurs neueren und durchaus nicht unumstrittenen Begriff der 'queeren Opfer' nationalsozialistischer Verbrechen. Zentral für eine Verankerung dieser Verfolgungsgeschichten im allgemeinen Bewusstsein ist die regionalhistorische Integration sowohl von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, die die Forschung zu diesem Thema im Wesentlichen vorantreiben, als auch das regionale…mehr

Produktbeschreibung
Am 27. Januar 2023 stellte der Bundestag erstmals die Verfolgten sexueller Minderheiten in den Mittelpunkt des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem im Forschungsdiskurs neueren und durchaus nicht unumstrittenen Begriff der 'queeren Opfer' nationalsozialistischer Verbrechen. Zentral für eine Verankerung dieser Verfolgungsgeschichten im allgemeinen Bewusstsein ist die regionalhistorische Integration sowohl von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, die die Forschung zu diesem Thema im Wesentlichen vorantreiben, als auch das regionale Quellenstudium, das Hinweise und Perspektiven auf mögliche queere NS-Opfer bietet. Für Stadt und Städteregion Aachen bestehen in diesem Kontext zwei Herausforderungen. Erstens fehlt eine eigenständige Publikation sowohl zur Verfolgung von Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder ihres Genders im ehemaligen Regierungsbezirk Aachen verfolgt wurden, als auch ihrer alltagsgeschichtlichen Darstellungen vor und während der nationalsozialistischen Herrschaft. Zweitens ist diese Leerstelle wiederum durch den thematischen Zugang erschwert, da insbesondere die Verfolgung aufgrund des Geschlechts oder der Sexualität selten in der Nachkriegsgesellschaft thematisiert wurde, so dass häufig nur mündliche Überlieferungen von entweder Vermutungen, oder aber - in seltenen Fällen - aus den Communitys und Interessensvertretungen selbst herausgetragen worden sind. Ein erster wichtiger Schritt der regionalhistorischen Aufarbeitung war die Verlegung eines Stolpersteins für den homosexuellen Fotografen Jean Horegard 2022 in Aachen. Unmittelbar daneben lag ein Treffpunkt, der laut Zeitzeug*innen auch als Ort diente, an dem sich homosexuelle Männer in den 1930er Jahren treffen konnten. Aus diesem Grund wurde hier während des Christopher Street Days 2023 eine Tafel der Wege gegen das Vergessen zum Gedenken an die Verfolgung homosexueller und queerer Menschen angebracht. Diese Zeitschrift widmet sich in einigen Schlaglichtern unterschiedlichster methodischer und inhaltlicher Ansätze. Ohne dabei den Anspruch zu stellen, vollständige Verfolgungs- und Lebensgeschichten aufarbeiten zu können, soll ein Angebot mit verschiedenen Hinweisen für weitere Forschung angeregt werden. Die Autor*innen möchten Fallbeispiele und vereinzelte Hinweise auf zu vertiefende Ansatzpunkte liefern und zeigen dabei, dass unterschiedliche Quellenmaterialien multiperspektivische und teilweise intersektionale Vorgehensweisen erfordern.
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