Konrad Weber ist stellvertretender Leiter des deutschen Generalkonsulats in Mailand, 1943 eine scheinbar friedliche Enklave, die ihn vor dem Alltag der nationalsozialistischen Diktatur und dem Krieg schützt. Nach der Pensionierung seines Vorgesetzten wird ihm zunächst ein im diplomatischen Dienst unerfahrener, weit jüngerer NS-Gefolgsmann vor die Nase gesetzt. Dieser deckt Unstimmigkeiten in den Rechnungsbüchern auf, die in den Verantwortungsbereich Webers fallen. Wendler, ein Bekannter von Weber, hilft ihm nicht ohne eigenen Vorteil aus der verfahrenen Situation und vermittelt ihm ein riskantes Geschäft.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als "schillerndes Vexierspiel" beschreibt Rezensent Wend Kässens diesen aus seiner Sicht "etwas überorchestrierten" Roman der jungen Berliner Autorin, der seinen Informationen zufolge die Nazi-Verstrickung des Auswärtigen Amtes zum Thema mache. Im Zentrum stehe eine verstrickte Figur und der Versuch, ein Leben neu zu erfinden, bei dessen Komposition Nora Bossong dem Eindruck Kässens' zufolge auch ein bisschen bei Max Frisch abgeschaut hat. Denn sie erfinde eine junge Frau, die mehr über diesen Dr. Weber zu wissen vorgebe und an deren Spuren sie sich als Erzählerin hefte. Insgesamt kann er dem entstandenen labyrinthischen Entwurf aus Vor- und Rückblenden, harten Schnitten und unterschiedlichen Schrifttypen dennoch nur teilweise etwas abgewinnen - nämlich dann, wenn sich Geschehenes und Gespiegeltes zu einer Geschichte ordnet, in der der Mensch Weber erkennbar werde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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