Ein kleines großes Buch mit Versen zur Weihnachtszeit: Von 1962 an bis zu seinem Tod 1996 hat der Nobelpreisträger Joseph Brodsky jeweils zu Weihnachten ein Gedicht geschrieben, um an die Geburt Christi zu erinnern. In der atheistischen Sowjetunion eine Provokation. Aber auch im Exil ließ der Dichter nicht von seiner Übung ab. Ein ideales Buch für alle, die sich einen Sinn für das Fest bewahrt haben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Weit mehr als eine Sammlung thematisch verwandter Gedichte ist diese Lyrikedition in den Augen von Rezensent Felix Philipp Ingold. Vielmehr sieht er darin eine repräsentative Werkauswahl, die dem Leser Joseph Brodskys Schaffen "in höchster Verdichtung und dennoch in voller Breite" vor Augen führt. Zwar stehen laut Ingold im Zentrum des Buchs siebzehn Weihnachtsgedichte, die der bekennende 'schlechte Jude', wie Brodsky sich selbst genannt habe, zwischen 1962 und 1995 geschrieben hat. Weihnachten sei jedoch meist nur der Anlass und nicht das Thema der Gedichte, die an formaler Raffinesse und motivischer Komplexität nach Ansicht des Rezensenten ihresgleichen suchen. Auch finden sich in der Sammlung Romanzen und Wiegenlieder, politisch und biografisch grundierte Gedichte, philosophische und mythologische Lyrik in unterschiedlichsten Vers- und Strophenformen, freut er sich. Nur die Übersetzung von Alexander Nitzberg gefällt ihm nicht immer. Zwar finde dieser oft staunenswerte Entsprechungen für Brodskys Originale, doch manchmal auch nur "allzu angestrengte, unnötig manieriert wirkende Nachahmungen". Doch "aller Kritik im Detail: Über weite Strecken ist Nitzberg die Verdeutschung von Brodskys anspruchsvollen Gedichten sehr gelungen", findet Ingold.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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