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Man kann darauf drucken und schreiben, man kann es zerreißen, knicken und falten: Papier ist eine magische Substanz, die wie keine andere zur Entwicklung der modernen Welt beigetragen hat. Als Wechsel und Papiergeld war es unentbehrlich für die Ökonomie. Als Briefpapier wurde es zum Schauplatz der modernen Seele, als Zeitungspapier zum Schauplatz der Politik. Lothar Müller erzählt, wie das aus China stammende Papier von Ägypten nach Europa kam und zum Grundstoff der modernen Zivilisation wurde. Seine Kronzeugin ist die Literatur von Rabelais und Grimmelshausen, von James Joyce bis Paul Valéry.…mehr

Produktbeschreibung
Man kann darauf drucken und schreiben, man kann es zerreißen, knicken und falten: Papier ist eine magische Substanz, die wie keine andere zur Entwicklung der modernen Welt beigetragen hat. Als Wechsel und Papiergeld war es unentbehrlich für die Ökonomie. Als Briefpapier wurde es zum Schauplatz der modernen Seele, als Zeitungspapier zum Schauplatz der Politik. Lothar Müller erzählt, wie das aus China stammende Papier von Ägypten nach Europa kam und zum Grundstoff der modernen Zivilisation wurde. Seine Kronzeugin ist die Literatur von Rabelais und Grimmelshausen, von James Joyce bis Paul Valéry. Wir glauben das "Gutenberg-Zeitalter" zu kennen. Aber wir verstehen es besser, wenn wir seine Hintergrundwelt entdecken: die Epoche des Papiers.
Autorenporträt
Lothar Müller, geboren 1954, studierte Germanistik und Geschichte. Er war Dozent für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der FU Berlin und 1997-2001 Redakteur im Literaturblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Heute ist er Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in Berlin und seit 2010 Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2000 erhielt er den Alfred-Kerr-Preis, 2008 den Johann-Heinrich-Merck-Preis. Weisse Magie - Die Epoche des Papiers wurde in der Sparte "Sachbuch" für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012 nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ina Hartwig hört es noch immer Rauschen im Blätterwald nach der faszinierenden Lektüre von Lothar Müllers Studie über das Papier und sein weltschaffendes Potential. Zunächst gefällt ihr, dass Müller nicht mit dem Buchdruck beginnt, sondern das Papier in den Vordergrund stellt, das Material, Buch, Zeitung, Geld, Karte etc., das er sodann mit Geschichte verbindet, fließend, bis zu der These, dass die Digitalisierung das Papier gar nicht verdrängen kann. Über die Geschichte der Papiergewinnung erfährt Hartwig Aufschlussreiches, über Marx und das Papier und erfrischende Analogien mehr, schließlich auch, wie Literatur- und Geistesgeschichte den Gang der weißen Magie spiegeln, bei Balzac, bei Joyce. Außer durch handfeste Daten, Technik-, Medien- und Wirtschaftsgeschichte besticht die Arbeit für Hartwig nicht zuletzt durch den gelassenen Ton und eine kluge Ökonomie der Darstellung.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Man möchte vieles an diesem Buch loben... Aber vor allem dies: Dass eine an Medien und Materialien interessierte Darstellung auch Lust darauf macht, sich in die herangezogenen Autoren zu vertiefen. So etwas ist man gar nicht mehr gewohnt." Helmut Mayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.12 "Ein ungemein materialreiches, aber leichtfüßiges und - wie soll man sagen? - listiges Buch." Valentin Groebner, Neue Zürcher Zeitung, 21.03.12 "Man muss die kluge Ökonomie bewundern, mit der Lothar Müller uns digital-analoge Zwitterwesen durch die glücklicherweise unabgeschlossene Epoche des Papiers navigiert." Ina Hartwig, Deutschlandfunk, 05.06.12