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Entwicklungskooperation lebt vom Mitteltransfer aus den reichen Ländern des Nordens in die armen Länder des Südens. Richard Rottenburg seziert die Anatomie dieses Transfers auf der Grundlage umfangreichen ethnographischen Materials. Er konfrontiert uns mit der zentralen Aporie des offiziellen Entwicklungsdiskurses, die mit großem Aufwand unsichtbar gehalten wird: Um den Erfolg der Förderung berechenbar kontrollieren zu können, werden zusammen mit den Mitteln unvermeidbar Zwecke, Verfahren und Modelle transferiert, die in einen unauflösbaren Widerspruch zum politischen Ziel…mehr

Produktbeschreibung
Entwicklungskooperation lebt vom Mitteltransfer aus den reichen Ländern des Nordens in die armen Länder des Südens. Richard Rottenburg seziert die Anatomie dieses Transfers auf der Grundlage umfangreichen ethnographischen Materials. Er konfrontiert uns mit der zentralen Aporie des offiziellen Entwicklungsdiskurses, die mit großem Aufwand unsichtbar gehalten wird: Um den Erfolg der Förderung berechenbar kontrollieren zu können, werden zusammen mit den Mitteln unvermeidbar Zwecke, Verfahren und Modelle transferiert, die in einen unauflösbaren Widerspruch zum politischen Ziel eigenverantwortlicher Entwicklung geraten. Beide Seiten der Kooperation suchen kommunikative Übereinstimmung auf der Ebene objektivierungsfähiger technischer und organisatorischer Lösungen, die überall gelten sollen. Jenseits dieser ¿weit hergeholten Fakten¿ versuchen sie ihre kulturelle Heterogenität als politisch heikles Thema auszuklammern. Rottenburgs Studie zeigt, daß dieses Lösungsmuster zu einer selbstgeschaffenen Falle wird. Was gemeinhin als kleinster gemeinsamer Nenner einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit gilt, entpuppt sich als Hauptursache ihres Scheiterns.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Andreas Rosenfelder hat der Ethnologe Richard Rottenburg einen "epistemologischen Thriller" über den Zustand der gegenwärtige Entwicklungshilfe vorgelegt. Der Blick auf die Aktenwelt der Entwicklungshilfe habe des Autors Sicht auf die Wirklichkeit nicht verstellt. Rosenfelder würdigt, dass sich Rottenbergs Sprache nicht der "ungenießbaren Prosa der Projektanträge" angepasst habe, vielmehr verwandle er "die Sprache der Systeme in die Poesie". So führe dieses "von kalter Wut angetriebene", aber auch mit viel "Selbstironie" ausgestattete Buch durch alle an der Entwicklungshilfe beteiligten Instanzen und Personenkreise. Gefallen hat Rosenfelder, daß sich die gleichermaßen phantasievollen wie realen Beschreibungen bei keiner Schuldfrage aufhalten. Gleichwohl aber lege der Autor mit "bestechender Genauigkeit" dar, daß in der Entwicklungsarbeit bis hin zum konkreten Helfer zu wenig Wirklichkeitssinn herrsche.

© Perlentaucher Medien GmbH