Eine transsibirische Fahrt ins Ungewisse und die Geschichte einer außergewöhnlichen Anziehung - zupackend und zart erzählt Maylis de Kerangal von zwei Menschen, die nicht wissen, wohin; von der Weite der russischen Landschaft und einem Fluchtplan, der so undurchführbar wie verführerisch scheint.
Aljoscha ist Zwangsrekrut. Zusammen mit zahlreichen anderen russischen jungen Männern befindet er sich in der transsibirischen Eisenbahn. Was ihn von den anderen unterscheidet: Seit er den Zug bestiegen hat, ist er entschlossen zu desertieren. Jede Haltestelle birgt die Versuchung der Flucht, doch wird er es allein nicht schaffen. Während er mitternachts auf den schmalen Gängen eine Zigarette raucht, trifft er auf Hélène, eine Französin, die älter ist als er. Sie sprechen keine gemeinsame Sprache, und doch scheint es eine geheimnisvolle Verbindung zwischen den beiden zu geben. Als Hélène ihn mit in ihren Wagen der ersten Klasse nimmt, wird sie unausgesprochen zu seiner Komplizin. Doch wie soll sie, die selber auf der Flucht ist, dem Jungen helfen?
Aljoscha ist Zwangsrekrut. Zusammen mit zahlreichen anderen russischen jungen Männern befindet er sich in der transsibirischen Eisenbahn. Was ihn von den anderen unterscheidet: Seit er den Zug bestiegen hat, ist er entschlossen zu desertieren. Jede Haltestelle birgt die Versuchung der Flucht, doch wird er es allein nicht schaffen. Während er mitternachts auf den schmalen Gängen eine Zigarette raucht, trifft er auf Hélène, eine Französin, die älter ist als er. Sie sprechen keine gemeinsame Sprache, und doch scheint es eine geheimnisvolle Verbindung zwischen den beiden zu geben. Als Hélène ihn mit in ihren Wagen der ersten Klasse nimmt, wird sie unausgesprochen zu seiner Komplizin. Doch wie soll sie, die selber auf der Flucht ist, dem Jungen helfen?
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Irritierend exakt" schildert Maylis de Kerangals im französischen Original schon 2012 erschienener Roman die Erfahrungen des jungen Rekruten Aljoscha, der gegen seinen Willen zur russischen Armee eingezogen wird, staunt der begeisterte Rezensent Helmut Böttiger. Gerade in Zeiten des russischen Angriffskrieges berührt ihn die Reise, die Aljoscha mit der Transsibirischen Eisenbahn zu seinem Einsatzort unternimmt, in ihrer Aktualität: Gleichzeitig realistisch und mythisch, mit vielen Bezügen zu Naturmetaphorik, schlägt das Buch die Zähne in die "Epidermis Russlands" und bleibt trotzdem ganz konkret. Dazu trägt Böttiger zufolge auch der Teil der Geschichte bei, der sich der Französin Hélène widmet, die Aljoscha in ihrem Zugabteil versteckt. Ob das Versteck erfolgreich bleibt und der Protagonist der Armee entkommt, verrät der Kritiker nicht, er empfiehlt, selbst nachzulesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»... wie Kerangal die Wortlosigkeit dieses einander völlig fremden Gespanns darstellt, das keine gemeinsame Sprache ist, ist ... groß.« Marie Schmidt Süddeutsche Zeitung 20241230