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Auf einer Reise durch den Südosten Ungarns macht die Erzählerin in einem fast ausgestorbenen Ort an der Grenze zu Rumänien Station. Resignation und Vergangenheitsglorifizierung beherrschen die Gespräche der Bewohner. Wie vieles andere ist auch das Kino, ungarisch »Mozi«, längst geschlossen. Einst Mittelpunkt des Ortes, spielt es nur mehr in den Erzählungen und Erinnerungen der Verbliebenen eine wichtige Rolle. Ihre eigene Leidenschaft für das Kino bewegt die Erzählerin dazu, das vor sich hin verfallende »Mozi« wieder zum Leben zu erwecken. In ihrem neuen Buch erzählt Esther Kinsky von der…mehr

Produktbeschreibung
Auf einer Reise durch den Südosten Ungarns macht die Erzählerin in einem fast ausgestorbenen Ort an der Grenze zu Rumänien Station. Resignation und Vergangenheitsglorifizierung beherrschen die Gespräche der Bewohner. Wie vieles andere ist auch das Kino, ungarisch »Mozi«, längst geschlossen. Einst Mittelpunkt des Ortes, spielt es nur mehr in den Erzählungen und Erinnerungen der Verbliebenen eine wichtige Rolle. Ihre eigene Leidenschaft für das Kino bewegt die Erzählerin dazu, das vor sich hin verfallende »Mozi« wieder zum Leben zu erwecken.
In ihrem neuen Buch erzählt Esther Kinsky von der unwiderstehlichen Magie des Kinos, eines Ortes, »wo Witz, Entsetzen und Erleichterung ihren gemeinschaftlichen Ausdruck fanden, ohne dass die Anonymität im dunklen Raum angegriffen wurde«. Aller glühenden Kinobegeisterung und dem Nachdenken über den »großen Tempel des bewegten Bildes« liegt die Frage zugrunde: Wie ist ein »Weiter Sehen« und eine Verständigung darüber möglich, wenn der Orteiner gemeinsamen Erfahrung zugunsten einer Privatisierung von Leben und Erleben demontiert ist?
Autorenporträt
Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Nico Bleutge gibt sich der ruhig dahinfließenden Prosa von Esther Kinsky hin. Dass der Text über eine Kinoenthusiastin, die in Budapest ein altes Lichtspielhaus wieder zum Leben erwecken möchte, nicht mit Sensationen lockt, sondern mit Gleichmäßigkeit im Satzbau und gemessener Erinnerung, gefällt Bleutge. Auch das Assoziative findet er gut. Wenn Kinsky mitunter allzu tief in die Metaphernkiste greift und alles, Landschaft, Kinderblick, Erzählerin, zum Filmrequisit wird, drückt Bleutge gern mal ein Augen zu.

© Perlentaucher Medien GmbH
»... die Wirklichkeit wird in Weiter sehen zum Medium der Reflexion, in der das Alltägliche, Abseitige, Randständige beachtet und durchdacht wird. Ein Buch, das man schon allein deshalb mit Gewinn liest.« Fokke Joel neues deutschland 20230928