Donald Trump stellt alles auf den Kopf. Er zerbricht das sorgsam zusammengesetzte Puzzle der Geopolitik und teilt es wieder in Einflussbereiche auf, in denen starke Mächte das Sagen haben: USA, Russland, China. Der »neue Sheriff in der Stadt« setzt seine Macht nicht dafür ein, das Gesetz zu schützen, sondern egoistische Interessen zu verfolgen. Es ist offensichtlich: Europa stört bei dieser Neuvermessung und Neuordnung der Welt, weshalb der US-Präsident die EU - potenziell ein Konkurrent - am liebsten zerbrochen sähe. Auch die Nato, das Verteidigungsbündnis, das über Jahrzehnte zusammen mit der Europäischen Union (EU) rund um den Atlantik (weitgehend) für Frieden gesorgt hat, scheint in Washington zur Disposition zu stehen. Und doch: Dieses Weltbeben ist eine große Chance für Europa, das zuletzt sehr an Strahlkraft verloren hat. Trotz all den Rupturen sollte Europa seinen Werten treu bleiben, die mit den Interessen des globalen Südens bestens harmonieren könnten - sofern es noch darum gehen soll, eine gerechte Welt zu bauen und einen nachhaltigen Planeten zu schaffen, wie es die G20 anstreben. Gerecht wäre, die UN zugunsten der Länder des »globalen Südens« zu renovieren, auch wenn es Europa etwas kostet. In der neuen Systemkonkurrenz zu den USA liegt die Chance, für unsere Werte zu werben und sie auf respektvolle Weise als Alternative anzubieten. Dabei müssen wir diese Werte natürlich auch selbst konsequent leben, statt Doppelstandards zu zeigen. So gewinnen wir Partner und deren Vertrauen - anders als China, das im globalen Süden vorrangig Ressourcenquellen und Absatzmärkte sieht. Anders als Russland, das andere Staaten überfällt. Anders als die USA, deren neuer Präsident alles infrage stellt, was uns bisher vereinte. Alles hängt an der Frage, ob Europa wieder Vorbild werden kann.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Tanjev Schultz liest den von Martin Kobler zusammen mit Peter Köpf verfassten Band mit Interesse. Die Sicht des Diplomaten Kobler auf eine Weltordnung im Wandel erscheint ihm wertvoll, weil der Autor nicht nur die kritische Lage nüchtern einschätzt und sich über die Aufrüstung und eine um sich greifende Doppelmoral sorgt, sondern eigene Erfahrungen zum besten gibt, etwa mit Arafat, um die Bedeutung von Dialog und diplomatischem Fingerspitzengefühl in Konflikten hervorzuheben. Die vielen Geschichten aus Libyen, Ruanda oder Pakistan und die mannigfachen Ideen und Visionen des Autors geben dem Buch laut Schultz eine hoffnungsvolle Note.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Mit "Weltenbeben" legt Martin Kobler ein Werk vor, das weit über diplomatische Insiderkreise hinaus relevant ist. Es ist ein Kompass für alle, die in einer Welt der Dauerkrisen Orientierung suchen. Wo andere nur Chaos sehen, erkennt Kobler Möglichkeiten: zum Umdenken, zum Handeln - und zum Wiederfinden Europas in einer sich wandelnden Welt." 31.10.2025, VC Magazin https://www.vc-magazin.de/blog/2025/10/31/buchtipp-weltenbeben-martin-kobler/ "[Das Buch weist] einen klugen Weg durch ein Dickicht an Heuchelei, Doppelstandards, Macht und Moral." "Die Bücher, mit denen Daniel Marwecki und Martin Kobler versuchen, Orientierung zu geben, profitieren vom Weltwissen der Autoren. [...] Kobler gehört zu den erfahrensten deutschen Diplomaten. Er leitete das Vertretungsbüro der Bundesrepublik in Jericho, war Botschafter in Kairo, Bagdad und Islamabad und später im Auftrag der Vereinten Nationen in Afghanistan, im Irak, Kongo und in Libyen im Einsatz." 23.11.2025, Tanjev Schultz, SZ SZ "Der frühere Diplomat Martin Kobler kennt sich aus: mit heiklen Missionen - und mit Fettnäpfchen. In seinem Buch "Weltenbeben" berichtet er davon" 24.11.2025, Ellen Hasenkamp, nbr nbr "Trump, Putin & Co. erschüttern die internationale Ordnung. Ex-Diplomat Martin Kobler zeigt, warum dieses "Weltenbeben" Europas große Chance ist. Mut, Eigenständigkeit und Diplomatie können dem Kontinent helfen, sich als eigenständiger Akteur zu behaupten." dokdoc.eu, 05.12.25, Hans-Dieter Heumann https://dokdoc.eu/2025/12/05/europas-chance-im-weltenbeben/ "[Das Buch WELTENBEBEN ist] ein beherztes Plädoyer für die Macht von Verhandlungen [...] - gestützt durch glaubwürdige militärische Abschreckung. Damit offeriert das Grünen-Mitglied einen Mittelweg in der aufgeladenen sicherheitspolitischen Debatte, in der seit dem russischen Überfall der Ukraine 2022 Aufrüstung und Diplomatie als Gegensätze dargestellt werden." Markus Bickel, Table Media Table Media







