Ein Umbruch von historischer Tragweite: Die 500-jährige Dominanz Europas und der USA über den 'Rest der Welt' geht zu Ende. Eine neue Hegemonialmacht wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Es entsteht eine multipolare Weltordnung. Neue Akteure aus dem Globalen Süden steigen auf und haben ein weltpolitisches Gewicht wie nie zuvor. Keine der heute lebenden Generationen kennt eine solche historische Situation aus eigener Erfahrung. Der Umbruch wirft neue Fragen auf, zu Chancen und Risiken des neuen Systems, zu Krieg und Frieden. Wir haben es mit einer enorm gesteigerten Komplexität zu tun. Der Band analysiert die Umbrüche in der machtpolitischen Struktur und geopolitischen Dynamik des internationalen Systems, die Rolle wichtiger Akteure, darunter die EU und das Deutschland der 'Zeitenwende'. Thema sind auch jene Kontroversen, die in der Friedensbewegung angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten aufgebrochen sind. Dabei gehen die Autoren dem intellektuellen und affektiven 'Betriebssystem' von Bellizismus und Militarismus in der gesellschaftlichen Linken nach. Schließlich werden Grundzüge einer Friedenspolitik auf der Höhe unserer Zeit umrissen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Tanjev Schultz kritisiert den von Peter Wahl, Erhard Crome, Frank Deppe und Michael Brie verfassten Band über die neue Weltordnung für seine Russland-Freundlichkeit. Die ist für Schultz mitunter schwer zu ertragen, so wenn die Autoren Brüssel Bellizismus vorwerfen oder das Verbot russischer Propagandakanäle für eine "Erosion" der Demokratie in Europa halten. Oder wenn sie Russlands Rolle im Fall Nawalny anzweifeln. Der unipolaren Weltordnung muss man nicht nachtrauern, aber eine differenzierte Sicht auf die Dinge sieht anders aus, findet Schultz.
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