Seit zwei Jahrhunderten operiert die westliche Philosophie im Schatten von Hegel. Es ist ein sehr langer Schatten, und jede neue Philosophengeneration ersinnt seither neue Wege, um aus ihm herauszutreten. Während die einen dies mittels neuer theoretischer Konzepte versuchen, überziehen die anderen sein Denken schlicht mit Hohn und Spott.Slavoj Zizek unternimmt in seinem monumentalen Buch erst gar nicht den Versuch, aus diesem Schatten herauszutreten, macht es sich aber auch keineswegs darin bequem. Seine Devise lautet nicht: Zurück zu Hegel! Sondern: Wir müssen hegelianischer sein als der…mehr
Seit zwei Jahrhunderten operiert die westliche Philosophie im Schatten von Hegel. Es ist ein sehr langer Schatten, und jede neue Philosophengeneration ersinnt seither neue Wege, um aus ihm herauszutreten. Während die einen dies mittels neuer theoretischer Konzepte versuchen, überziehen die anderen sein Denken schlicht mit Hohn und Spott.Slavoj Zizek unternimmt in seinem monumentalen Buch erst gar nicht den Versuch, aus diesem Schatten herauszutreten, macht es sich aber auch keineswegs darin bequem. Seine Devise lautet nicht: Zurück zu Hegel! Sondern: Wir müssen hegelianischer sein als der Meister selbst, um wie er die Brüche und Verwerfungen in der Realität verstehen und kritisieren zu können. In dieser hyperhegelianischen Manier und mit gewohnt pointierten Abschweifungen in (fast) alle Bereiche von Philosophie, Kunst und Leben rettet Zizek Hegels radikal emanzipatorisches Projekt für unsere Zeit.
Originaltitel: Less Than Nothing. Hegel and the Shadow of Dialectical Materialism
Artikelnr. des Verlages: STW 2188
2. Aufl.
Seitenzahl: 1408
Erscheinungstermin: 8. August 2016
Deutsch
Abmessung: 176mm x 111mm x 53mm
Gewicht: 891g
ISBN-13: 9783518297889
ISBN-10: 3518297880
Artikelnr.: 44110614
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Autorenporträt
Slavoj iek wurde am 21. März 1949 in Ljubljana, Slowenien geboren und wuchs auch dort auf. Er studierte Philosophie und Soziologie an der Universität in Ljubljana und Psychoanalyse an der Universität Paris VIII. Seit den achtziger Jahren hat iek zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem an der Tulane University, New Orleans (1993), der Cardozo Law School, New York (1994), der Columbia University, New York (1995), in Princeton (1996) und an der New School for Social Research, New York (1997). Von 2000 bis 2002 leitete er eine Forschungsgruppe am kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Er war jahrelanger Herausgeber der Zeitschrift der slowenischen Lacan-Schule Wo Es war und setzte sich unter anderem mit der Philosophie des Deutschen Idealismus, mit Hegel und mit Karl Marx auseinander, sowie mit zeitgenössischen Denkansätzen aus dem Bereich des Poststrukturalismus, der Medientheorie, des Feminismus und der Cultural Studies. Heute lehrt an der European Graduate School, am Birkbeck College der University of London und am Institut für Soziologie der Universität von Ljubljana. Seine erste englischsprachige Buchveröffentlichung The Sublime Object of Ideology erschien 1989. Seitdem veröffentlichte iek über 20 Monographien, in denen er sich zunächst um eine lacanianische Lesart der Philosophie, der Populärkultur und in den letzten Jahren zunehmend der Politischen Theorie bemühte.
Rezensionen
»Dies ist ein praktisches Buch, trotz seiner gewaltigen Länge. 1400 Seiten voller nützlicher Definitionen, Korrekturen, Kontextualisierungen, Rezepturen.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20150518
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Als großen Porno über das Denken, als actionmäßige Verfolgungsjagd nach Hegel und seiner Philosophie und Buch über alles bezeichnet Andreas Rosenfelder vielsagend nichtssagend Slavoj Žižeks neues, imerhin 1408 Seiten dickes Werk. Das Buch ist der Hammer, meint Rosenfelder, und illustriert die Philosophie des deutschen Idealismus schon durch seine schiere Größe. Innen drin aber geht's wirklich ums Ganze, Hegel, Heidegger, Kleist, die Liebe, den Papst etc. Vor allem aber begegnet sich das Denken selbst beim Lesen, wie Rosenfelder versichert, auch wenn er selbstredend nicht alle Seiten durchgelesen hat (was für eine irre Idee!). Dass der Autor hier als triebgesteuerter Hegelianer auftritt, lässt den Rezensenten Žižeks Sprunghaftigkeit übrigens endlich besser begreifen.