Von erzwungener Migration spricht man, wenn Menschen die Entscheidung, zu bleiben oder zu gehen, aus der Hand genommen wird. Aber wie finden sie Schutz, wenn ihnen Rebellen auf den Fersen sind oder die Schergen der eigenen Regierung?
Anhand von Interviews mit geflüchteten Menschen aus dem Kongo zeigt dieses Buch, dass das internationale Flüchtlingsrecht zu kurz greift, denn über die Gefahren, die auch nach der Flucht noch drohen, schweigen Konventionen und Deklarationen. Fast scheint es, als werde die Verletzungsoffenheit der Menschen im Aufnahmeland hingenommen, als sei sie der Preis, der für den Schutz vor Verfolgung zu zahlen ist.
Auf Dauer wird man es sich nicht leisten können, politische und soziale Verwerfungen, wie sie sich im Kongo exemplarisch manifestieren, aus dem Migrationsdiskurs auszusparen und sich einer Diskussion über den wirksamen Schutz Geflüchteter im Aufnahmeland zu entziehen. Denn wenn sich für die Menschen, die geflüchtet sind, keine nachhaltigen Lösungen finden lassen, werden auch Maßnahmen zur Minderung der Fluchtursachen ins Leere laufen und Migrationsbewegungen nach Europa weiter an Dynamik gewinnen.
Anhand von Interviews mit geflüchteten Menschen aus dem Kongo zeigt dieses Buch, dass das internationale Flüchtlingsrecht zu kurz greift, denn über die Gefahren, die auch nach der Flucht noch drohen, schweigen Konventionen und Deklarationen. Fast scheint es, als werde die Verletzungsoffenheit der Menschen im Aufnahmeland hingenommen, als sei sie der Preis, der für den Schutz vor Verfolgung zu zahlen ist.
Auf Dauer wird man es sich nicht leisten können, politische und soziale Verwerfungen, wie sie sich im Kongo exemplarisch manifestieren, aus dem Migrationsdiskurs auszusparen und sich einer Diskussion über den wirksamen Schutz Geflüchteter im Aufnahmeland zu entziehen. Denn wenn sich für die Menschen, die geflüchtet sind, keine nachhaltigen Lösungen finden lassen, werden auch Maßnahmen zur Minderung der Fluchtursachen ins Leere laufen und Migrationsbewegungen nach Europa weiter an Dynamik gewinnen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Viel lernen über ein schwieriges Thema kann man laut Rezensentin Claudia Fuchs aus diesem Buch. Patrick Hönig, Konfliktforscher und Jurist, widmet sich darin, so Fuchs, erzwungener Migration aus der Demokratischen Republik Kongo, einem großen afrikanischen Land, das zu den ärmsten der Erde gehört und das seit langem unter korrupten Herrschern und einem de facto zusammengebrochenen Rechtsstaat leidet. Fuchs stellt mit Hönig dar, wie die verschiedenen Optionen, die das UN-Flüchtlingskommissariat für eine solche Lage vorsieht - Rückkehr ins Herkunftsland, Integration ins Gastland, Übersiedlung in Drittland - allesamt für die Betroffenen oft unrealistisch sind. Außerdem geht es in dem Buch in durchaus heftigen Beschreibungen um die unhaltbaren Zustände, mit denen sich die Migranten in Sammellagern konfrontiert sehen, Vergewaltigungen etwa sind an der Tagesordnung. Hönig überlegt laut Rezensentin, wie solchen Missständen zu begegnen ist, unter anderem schlägt er vor, dass die EU Programme zur Umsiedlung von Flüchtlingen finanziert. Wie realistisch das ist, kann Fuchs schwer einschätzen - dass etwas getan werden muss, steht für sie nach der Lektüre dieses komplexe Zusammenhänge in komplexer Manier aufarbeitenden Buches jedoch außer Frage.
© Perlentaucher Medien GmbH
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