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Wenn wir vom Fußball träumen: Eine Reise zu den Wurzeln der Fußballbegeisterung im Ruhrgebiet
Fußball ist mehr als nur ein Spiel - er ist zum Spiegel unserer Gesellschaft geworden. Doch was genau sehen wir in diesem Spiegel? Ist es nur ein Geschäft, in dem das Geld regiert, oder steckt mehr dahinter? Christoph Biermann, renommierter Fußballautor, begibt sich auf eine Reise ins Ruhrgebiet, um dem Zusammenhang von Fußball und Leben auf den Grund zu gehen.
In Wenn wir vom Fußball träumen trifft Biermann Protagonisten wie Jürgen Klopp, Julian Draxler und Peter Neururer, aber auch
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Produktbeschreibung
Wenn wir vom Fußball träumen: Eine Reise zu den Wurzeln der Fußballbegeisterung im Ruhrgebiet

Fußball ist mehr als nur ein Spiel - er ist zum Spiegel unserer Gesellschaft geworden. Doch was genau sehen wir in diesem Spiegel? Ist es nur ein Geschäft, in dem das Geld regiert, oder steckt mehr dahinter? Christoph Biermann, renommierter Fußballautor, begibt sich auf eine Reise ins Ruhrgebiet, um dem Zusammenhang von Fußball und Leben auf den Grund zu gehen.

In Wenn wir vom Fußball träumen trifft Biermann Protagonisten wie Jürgen Klopp, Julian Draxler und Peter Neururer, aber auch Lokalpolitiker, Museumsmacher, Schriftsteller, Sozialwissenschaftler, Pfarrer, Journalisten und passionierte Fans. Er besucht den großen Fußball der Champions League in Dortmund und Schalke, aber auch die Abgehängten in Wattenscheid und Herne, die nur noch Erinnerungen an bessere Zeiten haben.

Biermann ergründet den Kult ums Malochen in Oberhausen, den Zauber des Niedergangs in Essenund stößt überall auf eine seltsame Geschichtsbesessenheit. Am Beispiel des Ruhrgebiets beschreibt er, wie Fußball zu der großen Erzählung wurde, die kaum jemanden kalt lässt - und warum es dabei nicht nur um den Sport geht, sondern auch darum, wie wir leben wollen.
Autorenporträt
Christoph Biermann, geboren 1960 in Krefeld, lebt in Berlin und arbeitete für die taz, Stern, Die Zeit und war Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und beim SPIEGEL. Seit 2010 beim Fußballmagazin 11Freunde, inzwischen als Reporter. Biermann gehört seit Jahren zu den profiliertesten Fußballjournalisten Deutschlands und hat zahlreiche Bücher zum Thema Fußball veröffentlicht. 'Die Fußball-Matrix' und 'Wenn wir vom Fußball träumen' wurden jeweils zum 'Fußballbuch des Jahres' gewählt. Zuletzt erschien von ihm 'Wir werden ewig leben' (KiWi 1813), 2020. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Den Malocherkicker, hier gibt es ihn noch, im Ruhrpott, freut sich Harry Nutt. Oder ist das nur noch Marketing? Der Fußballjournalist Christoph Biermann gibt ihm Hinweise darauf, wenn er vom Wandel des Sports in der Region erzählt, autobiografisch und mit Hilfe von Zeitzeugen, wie Schorsch Kamerun, wie Nutt erläutert. Die Seele des Spiels findet Nutt beim Lesen dennoch. Irgendwo zwischen dem Mythos und seiner Demontage, die Biermann, so Nutt, ohne steile Thesen, dafür klug und auch ein bisschen wehmütig vornimmt. Herauskommt laut Rezensent eine gut lesbare Sozialgeschichte des Ruhrgebiets.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2014

Vom Malocher-Fußball

Das Ruhrgebiet ist nicht nur eine Region, sondern auch ein Gefühlsraum. Geprägt von Sehnsüchten, von Nostalgie, von Verklärung. Die Hochzeit von Kohlebergbau und Stahlindustrie ist zwar längst vorüber, die damit einhergehenden Emotionen und Einstellungen leben aber weiter: vor allem in der Idee des Malochens, die sich im Fußball in der Forderung nach ehrlichem und gemeinschaftsorientiertem Arbeiten zeigt. Vom Malochen, so schreibt Christoph Biermann in seinem jüngst erschienenen Buch "Wenn wir vom Fußball träumen", sei das Ruhrgebiets geradezu "besessen". Das spezielle Gefühl ist über den Pott hinaus zu einem Kult geworden, mit und von dem die Profiklubs gut leben. Etwa wenn die Schalker Fans vor einem Spiel "Der Steiger kommt" singen, wenn Rot-Weiß Oberhausen mit dem Slogan "Elf Kumpel sollt ihr sein" wirbt, wenn der VfL Bochum den Spielertunnel im Ruhrstadion mit einer Fototapete zum Kohleflöz umgestaltet und das Motto "Mein Revier ist hier" verbreitet, oder wenn Borussia Dortmund Leitlinien entwirft, in denen der Klub sich zu den Guten zählt: "Stolz bekennt sich der BVB zu seiner Herkunft und Geschichte und bleibt sich und seinem Wesen treu, aufrichtig und bodenständig."

Überall wird das Malocher-Ideal hochgehalten, als würde es immer noch um die Kohle gehen, die früher massenweise zutage gefördert wurde, und nicht um jene "Kohle", die vonnöten ist, um im Millionengeschäft Fußball erfolgreich mitzumischen. Der Autor analysiert eindrucksvoll, wie kompliziert, mitunter aber auch wie starr die Frontlinie zwischen Geld und Gefühl verläuft. Besonders extrem musste das Mario Götze erleben, nachdem sein Wechsel vom BVB zum FC Bayern bekanntgeworden war. Vom Vorbild wurde er zum Verräter, weil er nicht der Region und den Fans treu blieb, sondern dem Ruf des Mammons folgte. Sollte Julian Draxler irgendwann Schalke 04 verlassen, droht ihm ähnliches Ungemach. Der Weltmeister weiß im Gespräch mit dem Autor den Konflikt zwischen Identifikation und Abgrenzung indes genau einzuschätzen.

Der im Ruhrgebiet aufgewachsene Wahl-Berliner Biermann räumt in seinem umfassend recherchierten Buch, das er im Untertitel "Eine Heimreise" nennt, mit vielerlei Mythen auf. Beispielsweise wenn er aufzeigt, dass der Begriff "Derby" zwischen Schalke und Dortmund noch nicht allzu lange gebräuchlich ist, und dass das allgegenwärtige Ruhrpottgefühl erst in den späten neunziger Jahren entstand und damit ein recht neues Phänomen ist. Nach Lektüre des Buches sieht man vielleicht nicht die Welt mit anderen Augen, aber doch jenen Teil, der sich Ruhrpott nennt.

kle.

Christoph Biermann: Wenn wir vom Fußball träumen. Eine Heimreise. Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln 2014, 256 Seiten, gebunden 18,99 Euro, E-Book 16,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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» Wenn wir vom Fußball träumen ist ein weiteres großartiges Buch eines der renommiertesten Fußball-Schreiber der Republik [...].« Reutlinger General-Anzeiger 20150107