Der Universaldilettant Wense wandert so, wie er forscht, übersetzt und komponiert: ekstatisch. Deutsche Landschaften sind ihm ebenso heilig wie die Sagen und Mythen der Cherusker, Maya oder Osmanen, wie Sterne, Steine und Tiere und all das andere, was es zu entdecken gilt. Allerdings herrscht Krieg, sein geliebtes Kassel wurde schon zerbombt, und in Göttingen muss er neuerdings Sonden für den militärischen Wetterdienst prüfen ...Angelehnt an die historische Person Hans Jürgen von der Wense erzählt Christian Schulteisz von einem allwissenden Taugenichts, der plötzlich taugen soll. Ein tragischkomischer Roman über Poesie und Irrsinn einer staunenden, zweckfreien Sicht auf die Welt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Hans-Peter Kunisch goutiert die Entscheidung von Christian Schulteisz, mit einem Roman über den Schriftsteller, Komponisten und Übersetzer Jürgen von der Wense zu debütieren. Den 1894 in Ostpreußen geborenen Wense, der quer durch Deutschland wanderte, lernt der Kritiker hier als "verschrobenen Einzelgänger" kennen, der sich meist in die Bibliothek zurückzog. Vor allem aber folgt Kunisch Wense durch die vierziger Jahre, die der homosexuelle Schriftsteller als Abteilungsleiter in den Physikalischen Werkstätten in Göttingen und nebenbei mit dem Verfassen von Essays und mit Übersetzertätigkeiten verbrachte. Das notgedrungene Arrangement Wenses mit den Nazis kann Schulteisz dem Rezensenten vermitteln, weshalb jener aber zwei polnische Zwangsarbeiterinnen, die kommunistische Flugblätter verteilten, verriet, versteht Kunisch im Roman nicht. Hier erkennt er ein Problem des Debüts: Schulteisz recherchierte offenbar exakt, Quellenhinweise zum genaueren Verständnis fehlen dem Rezensenten allerdings.
© Perlentaucher Medien GmbH
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