Alles, was geboren wird, was lebt, wird irgendwann sterben. Der Tod ist der unausweichliche Abschluss allen Lebens. Früher oder später holt diese Erkenntnis uns alle ein. Also reden wir darüber! Das tun die Autorin Sonja Hartwig und die Fotografin Nora Klein in diesem Buch. Mit ihren Texten und Bildern stellen sie Fragen, ohne sofort in Versuchung zu geraten, allgemeingültige Antworten geben zu müssen. Vermessen scheint es, den Tod portraitieren, erklären oder verstehen zu wollen, umso wichtiger aber ist es, über den Tod ins Gespräch zu kommen. Der alltägliche Tod, den, den die meisten von uns sterben werden, kommt in den Medien, der Öffentlichkeit kaum vor. Wie sieht er aus, wie fühlt er sich an? Was denken und fühlen wir auf dem Weg, wenn er n.her kommt? Die Autorinnen versuchen, sich mit ihren Texten und Bildern diesen Fragen zu nähern. So wie dieses Buch eines über den Tod ist, so ist es eines über das Leben: Um dem Tod nahe zu kommen, werden die Geschichten von Leben erzählt. Acht Menschen, die wussten, dass sie nicht mehr lange leben, wurden intensiv in ihrer letzten Zeit begleitet. Auf die Frage nach dem Tod geben sie individuelle, intime Antworten - ein Kanon, der schonungslos ist, schmerzvoll, zart, tiefgründig und lebensverändernd. Ein Appell gegen die Sprachlosigkeit und ein Plädoyer für einen natürlichen Umgang mit der natürlichsten Sache des Lebens.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Im Leben ist nur der Tod sicher, weiß Kritikerin Anne Kohlick. Wer sich mit dem Thema beschäftigen will, dem empfiehlt sie dieses Buch der Journalistin Sonja Hartwig und der Fotografin Nora Klein, das auf einfühlsame und berührende Weise acht Menschen porträtiere, die nur noch wenige Wochen zu leben haben. Brigitte zum Beispiel ist im Hospiz, lernen wir, den Galgenhumor hat sie nicht verloren, auch nicht die Dankbarkeit gegenüber Pflegekräften, Karoline ist erst Ende 30, stirbt aber an ihrer Krebserkrankung und wird später auf einem Friedwald beerdigt. Fotos "von mitunter abstrakter Schönheit" vermitteln Kohlick, dass in der Vergänglichkeit und Gleichzeitigkeit von allem auch Trost zu finden ist - der Umgang, den Hartwig und Klein mit dem Thema wählen, zeigt ihr, dass ein offener Umgang mit dem Tod für alle vom Vorteil ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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