In seinem Roman "Querelle de Brest" erzählt Genet die Geschichte des schönen Matrosen Querelle, der durch den nächtlichen Hafen von Brest streift und dem alle verfallen, die ihm begegnen. Eine Geschichte der verbotenen Lieben, mörderisch, voller Sehnsüchte, Phantasie und unverblümter poetischer Erotik.Der Roman wurde 1982 von Rainer Werner Fassbinder verfilmt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Andreas Platthaus freut sich, dass endlich, nach 17-jähriger, finanziell begründeter Verspätung, der neunte und letzte Band der Jean Genet-Werkausgabe erschienen ist: die deutsche Übersetzung des Skandalromans "Querelle de Brest" in seiner Urfassung, also ohne die Kürzungen, die bei der deutschen Ersterscheinung 1955 noch der Rowohlt-Verlag vorgenommen hatte, weiß Platthaus. Auch sonst ließ sich Merlin-Verleger Andreas J. Meyer zu keinen Kompromissen - vor allem angesichts des Verbotsverfahrens, das gegen den Roman wegen seiner expliziten homosexuellen Inhalte eingeleitet wurde - breitschlagen, sondern stand erfolgreich für den künstlerischen Wert des Werks ein, lobt Platthaus. Und nun genießt er den Roman über einen mörderischen Matrosen in der Hafenstadt Brest in voller Länge und ergänzt um einen informativen editorischen Bericht von Friedrich Flemming sowie ein ursprünglich 2007 verfasstes, nun nochmals aktualisiertes "schönes" Nachwort von Ina Hartwig. Ein krönender Abschluss der Werkausgabe, vermittelt Platthaus, auch wenn ein Hintertürchen für einen letzten zehnten Nachlass-Band noch offenstehe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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